Letsch ist ein Ortsteil im Stadtteil Refrath von Bergisch Gladbach.
Geschichte
Für die heutige Straßenbezeichnung Im Letsch ist die gleichnamige alte Gewannenbezeichnung maßgebend, die im Urkataster nördlich von Vürfels verzeichnet ist. Zur Deutung des Flurnamens gibt es verschiedene Ansätze. Erstens wird Letsch als angeschwemmter und anschließend getrockneter Sand gedeutet. Danach bezöge sich die Flurbezeichnung auf die überall in Refrath anzutreffende Bodenbeschaffenheit. Zweitens ist Letsch auf das mittelhochdeutsche letze (= Hinderung, Hemmung, Schutzwehr, Grenzbefestigung) zurückzuführen und deutet auf eine Schutzanlage hin. Drittens könnte sich das Wort Letsch aus dem mundartlich-kölnischen Verb letsche (= glitschen, gleiten) gebildet haben, das in Etymologie zum mittelhochdeutschen lihte (= glatt) steht. Folglich würde es sich hier um ein schlüpfriges bzw. feucht-sumpfiges Gelände handeln.[1]
Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 ohne Namen und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Latsch verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Letsch oder ohne Namen verzeichnet. Letsch gehörte ursprünglich zur Gemeinde Gronau in der Bürgermeisterei Gladbach und zum Kirchspiel Gladbach, kam aber durch einen Gebietstausch 1859 schließlich zur Bürgermeisterei Bensberg und zur Pfarre Refrath.[2]
Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Letsch Teil von Bergisch Gladbach.
Einwohnerentwicklung
Jahr |
Einwohner |
Wohn-
gebäude
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Kategorie |
Politische / kirchliche Zugehörigkeit
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1822[3]
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22 |
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Hofstelle |
Bürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Gladbach
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1830[4]
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25 |
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Hofstelle |
Bürgermeisterei Gladbach, Pfarrgemeinde Gladbach
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1845[5]
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14
|
3
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Hofstelle |
Bürgermeisterei Gladbach, Pfarre Gladbach
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1895[6]
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11
|
3
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Wohnplatz |
Bürgermeisterei Bensberg, Kirchspiel Refrath
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1905[7]
|
15
|
3
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Wohnplatz |
Bürgermeisterei Bensberg, katholische Pfarre Refrath
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Einzelnachweise
- ↑ Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 246, ISBN 3-9804448-0-5
- ↑ Gerd Kirsten: Ratingen, Hilden, Bergisch Gladbach und Bensberg; Randstädte des Bergischen Landes im Einflussgebiet Düsseldorfs und Kölns. Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, 1963.
- ↑ Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
- ↑ Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
- ↑ Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
Literatur
- Gerd Müller: Refrath, Geschichte der Stadtteile Bensberg-Refrath und -Frankenforst, herausgegeben von Peter Bürling in Zusammenarbeit mit der Stadt Bensberg, 1974
Weblinks