Die Geburt von Prinz Leopold war in medizinischer Hinsicht eine Sensation, da seine Mutter sich bei der Geburt von dem als „ersten Anästhesisten“ bezeichneten John Snow mit Chloroform betäuben ließ und durch ihr Vorbild die Anästhesie in der Geburtshilfe populär wurde. Die schmerzlose Geburt hatte daraufhin die Bezeichnung Anaesthesie à la reine[1] erhalten.[2]
Bereits in seiner Kindheit wurde deutlich, dass er unter der Bluterkrankheit (Hämophilie) litt. Leopold war damit der erste bekannte Fall dieser Krankheit im britischen Königshaus, da seine Brüder gesund waren. Einige seiner Schwestern waren zwar Überträgerinnen (Konduktorinnen) dieser Erbkrankheit, aber selbst gesund.
Da ihm aufgrund der Krankheit eine militärische Karriere verschlossen blieb, betätigte sich Leopold vor allem als Förderer von Kunst und Literatur. So wurde er 1878 Präsident der Royal Society of Literature und 1879 Vizepräsident der Royal Society of Arts.
Ehe und Nachkommen
Am 27. April 1882 heiratete Leopold die Prinzessin Helene zu Waldeck und Pyrmont (1861–1922), mit der er zwei Kinder hatte:
Am 28. März 1884 starb Leopold an der französischen Côte d’Azur in Cannes, nach einer Knieverletzung durch einen Sturz vom Pferd, an den Folgen seiner Bluterkrankheit. Er wurde in der St.-George-Kapelle auf Windsor Castle beigesetzt. Vier Monate nach seinem Tod kam ihr gemeinsamer Sohn Carl Eduard zur Welt, der somit seit seiner Geburt der 2. Herzog von Albany war.
Seine Witwe Helene lebte mit ihren beiden Kindern weiterhin im Claremont House. Sie starb am 1. September 1922 im österreichischen Hinterriß und wurde dort bestattet.[3]
Charlotte Zeepvat: Queen Victorias youngest son. The untold story of Prince Leopold. Sutton Publishing, Stroud 1998, ISBN 0-7509-3791-2.
Einzelnachweise
↑H. Thoms: Anesthésie à la reine. In: Amer. J. Obstetr. Gynecol. Band 40, 1940, S. 340 ff.
↑H. Orth, I. Kis: Schmerzbekämpfung und Narkose. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 1–32, hier: S. 13.
↑Harald Sandner: Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha 1826 bis 2001; Eine Dokumentation zum 175-jährigen Jubiläum des Stammhauses in Wort und Bild. Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2001, ISBN 3-00-008525-4, S. 309.