Der Sohn eines Beamten war bis 1865 aktiver Offizier in preußischen Diensten und war nach seinem Abschied während eines achtjährigen Aufenthaltes in Südbrasilien als Landvermesser tätig. Er führte während dieser Zeit als Ingenieur zahlreiche Straßen- und Wasserbauten aus, im Jahre 1869 erhielt Arnoldi die brasilianische Staatsbürgerschaft.[2] Nach Deutschland zurückgekehrt leitete er große Bahn- und Tunnelbauten in Thüringen, Westfalen, im Odenwald (Krähbergtunnel, 1879–1882), im badischen Schwarzwald und in Mainz. Die Bahnstrecke Düsseldorf – Dortmund wurde ebenso von Arnoldi errichtet, wie die Wehratalbahn.
Seine Söhne Carlos (Karl) und Alwin Arnoldi führten die Geschäfte ihres Vaters weiter, verlegten sich jedoch zunehmend auf den Straßen- und Wasserbau.[2] Zu den in der Zeit nach dem Tode des Firmengründers errichteten Bahnen zählte die St. Pöltner Straßenbahn.[4] Die Vorkonzession für die Pinkatalbahn erhielt das Unternehmen im Mai 1919.[5] Die Bauunternehmung war zudem u. a. am Bau der II. Wiener Hochquellenwasserleitung und der Großglockner-Hochalpenstraße beteiligt, sie existierte mindestens bis in die 1950er Jahre.[2][6][7]
Karl Rieder: Leo de Arnoldi. Erbauer der Schneebergbahn. Niederösterreichische Schneebergbahn, Puchberg am Schneeberg 2018.
Otto Wilhelm Ferdinand von Drebber: Stammliste der Offiziere und Sanitätsoffiziere des 5. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 56 1860–1906. 1907, S. 37 (Volltext in der Google-Buchsuche-USA)
Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 5, Berlin 1903, Totenliste 1898, Spalte 7* (Volltext in der Google-Buchsuche-USA); mit dem wohl irrigen Todesdatum 5. Mai 1898, offenbar übernommen aus der (Leipziger) Illustrirten Zeitung, Band 110 (1898), S. 594 (nicht eingesehen)
Klemens Hövel: Tunnel-Bauten nach belgischem Bausystem in Deutschland. In: Deutsche Bauzeitung, 14. Jahrgang, No. 27 (3. April 1880), S. 142 f. (Volltext in der Google-Buchsuche-USA)
Die Fortsetzung der Odenwaldbahn von Erbach nach Eberbach. In: Deutsche Bauzeitung, 15. Jahrgang, No. 68 (24. August 1881), S. 381 (Volltext in der Google-Buchsuche-USA)
Text-Ausschnitte
Todesanzeige der Familie (Neue Fr. Pr., 5. Mai 1898)
↑Die Badener Zeitung vom 7. Mai 1898, die nach der Beisetzung (am 6. Mai in Puchberg) erschien, nennt den 4. Mai. Das abweichende Datum 5. Mai (im Biographischen Jahrbuch ...) dürfte auf der Angabe („heute Nachts“) der Todesanzeige im Abendblatt der weitverbreiteten Neuen Freien Presse vom 5. Mai beruhen. Der Nachruf im selben Blatt spricht hingegen von „gestern Nachts“
↑ abcdeKarl Rieder: Leo de Arnoldi. Erbauer der Schneebergbahn. Niederösterreichische Schneebergbahn GmbH, Puchberg am Schneeberg 2018.