Das Lenkom-Theater wurde 1927 als Theater der arbeitenden Jugend (russisch Театр рабочей молодёжи, abgekürzt TRAM) gegründet, 1937 mit dem Simonow-Theater zusammengelegt und am 20. Februar 1938 in Moskauer Staatstheater des LeninschenKomsomol umbenannt; die Abkürzung Lenkom enthält die drei jeweils ersten Buchstaben des Leninschen Komsomol.[3] Es wurde von 1973 bis 2019 von Mark Sacharow geleitet und nach seinem Tod im selben Jahr nach ihm benannt.[1][4]
In den Jahren 1913 bis 1914 wurde dem Klub ein Anbau hinzugefügt, der nach einem Entwurf der Architekten Wladimir Adamowitsch und Wladimir Majat entstand.[5]
Erster Weltkrieg und Februarrevolution
Während des Ersten Weltkriegs wurde im Klubhaus ein Krankenhaus mit 300 Betten eingerichtet und einige Räume wurden zu Operationssälen, Umkleideräumen und einer Notaufnahme umgebaut. Nach der Februarrevolution im Jahr 1917 wurden das Gebäude unter dem Namen Haus der Anarchie (russisch Дом анархии) besetzt und die Inneneinrichtung zerstört.[6]
Anschließend wurde es von der Zentralschule für Sowjet- und Parteiarbeit (russisch Центральная школа партийной и советской работы) genutzt, die später in Kommunistische Swerdlow-Universität umbenannt wurde. Am 29. Oktober 1920 fand in der Universität der III. Kongress des Kommunistischen Jugendverbandes statt, auf dem Wladimir Lenin eine Rede hielt. Im Jahr 1923 wurde das Gebäude in ein Kino umgebaut.[5]
Nutzung als Theater
Auf Initiative des Moskauer Komsomol wurde 1927 das Theater der arbeitenden Jugend gegründet. Die offizielle Eröffnung fand am 1. Oktober 1927 statt. Das Theater nahm Teilnehmer aus den Fabrik- und Bezirkstheatern sowie das Team der Theaterwerkstatt des Moskauer Komsomol-Komitees auf. Anfangs kombinierten die Schauspieler ihre Arbeit in den Fabriken mit ihrer schauspielerischen Tätigkeit, wechselten aber bald vollständig zum Theater.[7] Die erste Aufführung mit dem Titel Grünes Licht (russisch Зелёные огни) fand am 20. November 1928 in den ehemaligen Räumlichkeiten des Bauman-Kinos in der Spartakowskaja-Straße 26 statt.[8] Von 1928 bis 1932 wurde das Theater von einem Arbeitsrat geleitet.[5]
Im Sommer 1934 unternahm das Theater der arbeitenden Jugend seine erste Tournee nach Leningrad, bei der Produktionen wie Mädchen unseres Landes (russisch Девушки нашей страны), Die wunderbare Legierung (russisch Чудесный сплав) und Fortsetzung folgt (russisch Продолжение следует) gezeigt wurden. Im Jahr 1935 erfolgte die Umbenennung des Theaters in Moskauer Staatstheater der arbeitenden Jugend und 1937 wurde es mit dem Simonow-Theater zusammengelegt. Ein Jahr später erhielt das Theater auf Beschluss des Zentralkomitees des Komsomol den Status eines professionellen Theaters und wurde in Moskauer Staatstheater des Leninschen Komsomol umbenannt. Unter der Leitung von Iwan Bersenjew wurden Stücke wie Der lebende Leichnam (russisch Живой труп) von Lew Tolstoi, Mein Sohn (russisch Мой сын) von Sándor Gergely und Osaf Litowski sowie Die Motte (russisch Моль) von Nikolai Pogodin inszeniert.[5] Am 20. Februar 1938 wurde das Theatergebäude mit der Inschrift Московский театр имени Ленинского комсомола (deutsch Moskauer Theater des Leninschen Komsomol) versehen.[1]
1977 wurde das Theater für seine Verdienste um die Entwicklung der sowjetischen Theaterkunst mit dem Orden der Oktoberrevolution ausgezeichnet.[14]
Gegenwart
1990 erfolgte durch einen Beschluss der Hauptdirektion für Kultur des Exekutivkomitees des Moskauer Stadtsowjets die Umbenennung des Theaters in Staatliches Lenkom-Theater Moskau.[1] 1992 wurde Mark Warschawer zum Direktor ernannt.[15] Am 22. August 1997 erhielt das Lenkom-Theater ein Anerkennungsschreiben des Präsidenten der Russischen FöderationBoris Jelzin für seinen bedeutenden Beitrag zur zeitgenössischen Theaterkunst.[16]