Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften deutlich verfehlt. Die größte Weite erzielte die finnische Europameisterin Päivi Alafrantti im Finale mit 67,88 m, womit sie 9,56 Meter unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 12,56 m.
Doping
In dieser Disziplin gab es einen Dopingfall. Die rumänische Speerwerferin Felicia Țilea, zunächst auf Rang neun, hatte gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen. Ihre Platzierung wurde annulliert und sie wurde für die Dauer von zwei Jahren gesperrt.[2][3]
Benachteiligt wurde in erster Linie die UngarinZsuzsa Malovecz. Sie wäre als Gesamtzwölfte der Qualifikation im Finale startberechtigt gewesen.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
DOP
disqualifiziert wegen Dopingvergehens
NM
keine Weite (no mark)
ogV
ohne gültigen Versuch
Qualifikation
29. August 1990
Neunzehn Wettbewerberinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Sieben von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 60,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde zunächst mit den fünf nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt), darunter die später wegen Dopingmissbrauchs disqualifizierte Felicia Țilea, auf zwölf Werferinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme erst einmal 58,72 m. Anschließend wurde die Finnin Päivi Alafrantti, die am folgenden Tag Europameisterin wurde, aufgrund eines Protestes der finnischen Mannschaftsführung zum Finale zugelassen. Alafrantti hatte in der Qualifikation eigentlich drei ungültige Würfe produziert. Doch bei einem ihrer Versuche, dessen Weite für die Finalteilnahme wohl gereicht hätte, war die Einstufung als ungültig sehr umstritten, sodass die Werferin doch im Finale dabei sein durfte.
Unklar ist, wie die Finnin Heli Rantanen, 1996 dann Olympiasiegerin, das Finale erreichen konnte. Sie rangierte nach übereinstimmenden Angaben der hier eingesetzten Quellen in der Qualifikation hinter drei ausgeschiedenen Werferinnen, taucht dann jedoch zunächst auf Platz dreizehn im Finale wieder auf.[4] Demnach muss sie wie in der Tabelle in diesem Artikel nach Tileas dopingbedingter Disqualifikation als Zwölfte geführt werden, obwohl sie in den anderen hier benannten Quellen im Finale nicht gelistet ist.