Nach der Christianisierung entstand rund um eine erste romanische Kirche eine Siedlung von Handwerkern und Kaufleuten. Urkundlich wurde Ledde erstmals um 1160 als Lytha erwähnt[1]. Im 13. Jahrhundert machte sich die Pfarrei Ledde von Ibbenbüren unabhängig. In der Reformationszeit wurde der Ort evangelisch.
Im Jahr 1809 unter der Napoleonischen Herrschaft wurde Ledde der Mairie und dem Kanton Tecklenburg unterstellt. Ab 1836 hatte Ledde einen eigenen Bürgermeister. Ab 1844 entstand ein Amt Ledde, das seit 1851 zum Amt Tecklenburg gehörte.
Mit der Gemeindereform und der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, verlor Ledde endgültig seine Unabhängigkeit. Das Amt Tecklenburg wurde aufgelöst, und Ledde ist seitdem ein Ortsteil der Stadt Tecklenburg.[2]
Im Jahr 2010 feierte der Ort Ledde sein 850-jähriges Bestehen unter dem Motto „Ledde 850 Jahre jung“ mit zahlreichen Veranstaltungen, den Abschluss des Jubiläumsjahres bildete ein Festwochenende vom 10.–12. September 2010.[3]
Politik
Wappen
Seit 1967 hat Ledde ein eigenes Wappen: In Silber über einem mit einer silbernen Grubenlampe belegten roten Dreiberg zwei rote Pflugscharen. Die Pflugscharen symbolisieren die Landwirtschaft, während die Grubenlampe auf die Bergbautradition hinweist.
Infrastruktur
In Ledde gibt es eine Grundschule, mehrere Gaststätten und verschiedene Einkaufsmöglichkeiten. Die Ledder Werkstätten beschäftigen über 1000 Menschen mit Behinderungen.
Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Ledde wurde im Jahr 1934 gegründet. Zuvor gab es bereits eine Pflichtfeuerwehr mit einer Handdruckspritze, welche dann an die Freiwillige Feuerwehr übergegangen war. Im Jahr 1949 wurde ein eigenes Feuerwehrhaus auf dem Gelände der Volksschule bezogen sowie das erste motorbetriebene Löschfahrzeug beschafft.[4]
Marie Torhorst (1888–1989), deutsche Politikerin (SPD, SED), MdV und Pädagogin
Hermann Höhn (1912–1997) war von 1958 bis 1978 Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Ledde und wesentlich an Gründung und Aufbau der Ledder Werkstätten beteiligt
Einzelnachweise
↑Ledde. Eine Dorfchronik. Herausgegeben von Brigitte Jahnke im Auftrag des Festkomitees 850 Jahre Ledde,. Norderstedt 2010.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.318.