Der Lasserhof, auch Metzgermayerhof, Hotel Kaiserhof, Rupertihof, Schlosshotel St. Rupert, zuletzt Gwandhaus genannt, ist ein Schloss an der Hellbrunner Allee in Salzburg. Es beherbergt heute den Firmensitz des Trachtenherstellers Gössl, ein Trachtenmuseum und ein Restaurant.
Der Hof wurde wie die umgebenden Höfe der Hellbrunner Allee ebenfalls schon vor 1650 errichtet und hieß ursprünglich Lasserhof. Besitzer des Schlosses waren zuerst die Familie Dückher und ab 1677 die Grafen von Martinitz.
Nachdem Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun den Ruperti-Ritterorden stiftete, ein Orden, der die Aufgabe hatte „Bildung und Belohnung guter Krieger aus dem Salzburger Landadel“ zu fördern, überließ Johann Ernst Thun auch diesen Hof dem Orden. Die ranghohen Mitarbeiter des Ordens waren dabei dem Zölibat verpflichtet. Erst nach der Aufhebung des Ritterordens 1811 kam der Hof wieder in Privatbesitz. 1834 wird Peter Poschacher als Besitzer genannt, 1867 erwarb Rupert Freiherr von Imhof den Besitz und durch ihn erhielt das Gebäude eine neubarocke Fassade; später wurde es mehrfach erweitert, 1931 mit einem ersten historisierenden Flügelanbau versehen, den der bekannte Baumeister Martin Knoll (1888–1937) gestaltete.
Hotel Kaiserhof und Schlosshotel St. Rupert
1952 erfolgte die Umwidmung in ein Hotel, das zuerst als Kaiserhof bekannt war und dann ab 1967 Rupertihof hieß. Den Namen Rupertihof erhielt das Schloss dabei in Wiederbelebung eines früheren Namens nach Rupert von Imhof, dem Eigentümer nach 1867. Zuletzt war das Gebäude als Schlosshotel St. Rupert in Betrieb.
Das heutige Gwandhaus
Die heutige Firmenzentrale des Trachtenherstellers Gössl bekam jüngst den Namen Gwandhaus. 2004 erfolgte dabei der Anbau eines weiteren Schlossflügels, in den Eigentümer Gerhard Gössl einen Festsaal einbauen ließ.[1] Ende Dezember 2018 verkaufte Gössl das Gwandhaus an den Bauträger Planquadrat.[2]
Das Trachtengeschäft der Firma Gössl selbst liegt im Dachgeschoß des ehemaligen Gutshofes. Angeschlossen ist ein kleines Hausmuseum, in dem Trachten aus vergangener Zeit, Handarbeitskunst und Schaustücke aus dem alpenländischen Kulturraum gezeigt werden. Ebenfalls im Gwandhaus angesiedelt ist das Restaurant.[3] Das Gebäude steht auch als Veranstaltungsort zur Verfügung.[4] 2024 erwarb Mark Mateschitz das Gebäude um 28,5 Millionen Euro.[5][6] Am 11. Dezember 2024 beantragte das Salzburger Trachtenunternehmen Gössl am Landesgericht Salzburg zwei Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung.[7]
Der Meierhof an der Hellbrunner Allee
Unmittelbar westlich liegt an der Allee der alte Meierhof des Adelssitzes.
Bildergalerie
Rupertihof/Gwandhaus
Rupertihof/Gwandhaus
Rupertihof/Gwandhaus
Rupertihof/Gwandhaus
Literatur
Peter Husty: Die Hellbrunner Allee: Ein Stück Salzburger Kulturerbe. Bastei – Magazin des Salzburger Stadtvereins, 2018, 67. Jahrgang, S. 11–23.
Reinhard Medicus: Die Hellbrunner Allee und ihre Umgebung, In: Mitteilungen der Gesellschaft für Sbg. Landeskunde 146, 2006, S. 405–426
Reinhard Medicus: Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit, Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2021