Das Straßendorf Langdorf liegt sowohl in der Arber-Region als auch im Zwieseler Winkel inmitten des Bayerischen Waldes am Schnittpunkt der Straßen zwischen Bodenmais (sieben Kilometer), Zwiesel (sieben Kilometer) und Regen (sechs Kilometer). Höchster Punkt von Langdorf ist der 984 m hohe Kronberg. Die Gemeinde besitzt auch eine Bahnstation der Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais, die im Stundentakt von Zügen der Waldbahn der Relation Zwiesel–Bodenmais befahren wird.
Der Ort entstand um das Jahr 1300. 1324 wurde er mit den Dörfern Schöneck, Klaffermühle und Schwarzach von den Wittelsbachern an die Herren von Degenberg verpfändet. Diese residierten auf Burg Weißenstein und ließen sich in Langdorf von einem Amtmann vertreten. Am 5. August 1468 forderte Herzog Albrecht IV. nach vorausgegangenen Spannungen mit den Degenbergern die vier Orte wieder zurück. Die Weigerung der Degenberger bildete den Anlass zum Ausbruch des Böcklerkrieges. Nach der Zerstörung der Burg wurden erst 1478 die alten Verhältnisse wiederhergestellt.
Langdorf gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Weißenstein des Kurfürstentums Bayern. Die Kirche wurde 1674 bis 1677 erbaut. 1806 entstand die Pfarrei Langdorf durch Abtrennung von der Pfarrei Regen. In diesem Jahr erhob man die bereits vorhandene Schule zu einer Normalschule. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. Jahrhundert
Die Pfarrkirche St. Maria Magdalena erhielt 1922 im Rahmen eines Umbaus eine Vergrößerung.
Erster Bürgermeister ist seit März 2020 Michael Englram[6][2] (CSU). Dieser setzte sich 2020 mit 51,12 % im ersten Wahlgang durch. Sein Vorgänger war Otto Probst (CSU).
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Blau, vorne ein schräggestellter fünfblättriger roter Lindenzweig, hinten ein aufrechtes, auswärts gekehrtes silbernes Rodungsbeil.“[7]
Wappenbegründung: Der rote Lindenzweig ist vom Wappen der Degenberger hergeleitet, deren Wappenzeichen ein roter Lindenbaum war. Die Degenberger hatten seit 1324 die Herrschaft Weißenstein und damit auch das Gebiet von Langdorf als Pfandschaft der niederbayerischen Herzöge inne; sie übten bis 1602 die wichtigen Hoheitsrechte im Gemeindegebiet aus. Das Rodungsbeil im hinteren Feld verweist auf die Entstehung des Ortes als Rodungssiedlung um 1300. Die Feldfarben Silber und Blau unterstreichen die engen historischen Beziehungen zum wittelsbachischen Herzogshaus.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik in der Land- und Forstwirtschaft drei, im produzierenden Gewerbe 42 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort sieben Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 749. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 2016 30 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 572 Hektar, davon waren 36 Hektar Ackerfläche und 536 Hektar Dauergrünfläche.
Tourismus
Das Dorf Langdorf ist als Erholungsort staatlich anerkannt.[10] Die Gemeinde Langdorf ist Mitglied im Tourismusverband Ostbayern. Im Jahr 2023 wurden bei 12.447 Gästeankünften insgesamt 50.710 Übernachtungen verzeichnet.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2024):
eine Kindertageseinrichtung mit 96 genehmigten Plätzen (17 Krippenplätze und 79 Kindergartenplätze)
Grundschule mit vier Kombiklassen (1/2a, 1/2b, 3 und 4)
↑Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern. 26. Januar 2021, S.23 (PDF).