Wahlbezirke für die neuen gewählten Landtage wurden im Kaisertum Österreich für das KronlandesHerzogtum Salzburg mit dem Oktoberdiplom 1860 eingerichtet, als Salzburg ein neues Landestatut bekam,[2] und wurden mit dem Februarpatent 1861 für alle Kronländer neu verordnet.[3]
Dabei hatte der Landtag im Herzogthum Salzburg insgesamt 26 (ursprünglich 20) Sitze (Abgeordnete), unter anderen 10 Vertreter der Städte und Märkte (Wahlgruppe II, ursprünglich 5)[4] und 8 der Landgemeinden (Wahlgruppe III, ursprünglich 9).
Ursprünglich bestand dann im Bundesland Salzburg der Republik Österreich bei Landtagswahlen lediglich ein Wahlkreis. Nachdem die burgenländische Landtagswahl 1977 beim Verfassungsgerichtshof angefochten worden war, erkannte der Verfassungsgerichtshof, dass die Nennung von „Wahlkreisen“ im Artikel 26 des Bundes-Verfassungsgesetzes, also im Plural, dahingehend auszulegen sein, dass mindestens zwei Wahlkreise pro Bundesland bestehen müssen. In der Folge änderten die betroffenen Bundesländer Kärnten, Salzburg und das Burgenland ihre Landtagswahlordnungen.[11] Das Land Salzburg vollzog die notwendige Adaptierung mit der am 27. September beschlossenen Landtagswahlordnung 1978, die das Land Salzburg in sechs Wahlkreise unterteilte. Der Bezirk Salzburg-Umgebung bildete dabei einen eigenen Wahlkreis.[12]
Der Landtagswahlkreis Salzburg wird seit seiner Schaffung von der ÖVP dominiert. Nachdem die ÖVP bei der Wahl 1984 mit 56,6 % noch die absolute Mehrheit erzielt hatte, sank ihr Stimmenanteil jedoch sukzessive. Auch die Zahl der Grundmandate reduzierte sich trotz steigender Gesamtzahl von vier auf drei Mandate. Zuletzt kam die ÖVP 2013 nur noch auf 30,8 %. Den zweiten Platz im Wahlkreis belegte fast durchgehend die SPÖ. Diese kam zunächst auf 21 bis 28 %, bevor sie 2004 mit 40,1 % ihr bestes Ergebnis erreichte und nur noch knapp hinter der ÖVP lag. Auf Grund ihrer darauf folgenden, sukzessiven Verluste erreichte die SPÖ jedoch 2013 nur noch den dritten Platz. Die FPÖ kam bei den Landtagswahlen im Wahlkreis meist auf den dritten Platz, wobei sie 1999 mit rund 20 % ihren Höchststand erreichte. 2004 und 2013 wurde die FPÖ jedoch nur noch viertstärkste Kraft im Wahlkreis. Die Grünen, die im Wahlkreis zunächst nur zwischen 6 und 9 % erreichen konnten, stießen 2013 mit 22,7 % überraschend auf den zweiten Platz vor und erzielten zwei Grundmandate, nachdem sie zuvor noch nie ein Grundmandat erreicht hatten. Das Team Stronach, das 2013 auf 8,9 % kam, verfehlte hingegen ein Grundmandat.
Verbindungsstelle der Bundesländer beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. Nationalrat und Landtage. 8. Auflage, Wien 1994
Einzelnachweise
↑ abcLand Salzburg. In: salzburg.gv.at. Abgerufen am 9. August 2023. Wahlergebnisse im Land Salzburg