Im Rahmen der Bildung von Provinzen und Regierungsbezirken in Preußen erfolgte mit Wirkung zum 1. April 1817 im Regierungsbezirk Potsdam der preußischenProvinz Brandenburg eine Kreisreform, bei der in der Uckermark die drei neuen Kreise Angermünde, Prenzlau und Templin gebildet wurden. Der Kreis Prenzlau setzte sich zusammen aus dem Nordteil der Uckermark.[1][2] Das Landratsamt befand sich in der Stadt Prenzlau.
Zum 30. September 1929 fand auch im Kreis Prenzlau entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum 1. April 1937 wurde der Kornow-See aus dem Kreis Prenzlau in den mecklenburgischen Kreis Stargard eingegliedert. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt.
Sowjetische Besatzungszone/DDR
Der nunmehr Landkreis Prenzlau genannte Kreis wurde 1945 Teil des Landes Brandenburg, das seit 1949 Teil der DDR war. Das Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 28. April 1950 brachte zum 1. Juli 1950 umfangreiche Gebietsänderungen:[3]
1990 entschieden sich in Bürgerbefragungen die Bürger der Kreise Prenzlau und Templin mit überwältigender Mehrheit für eine Zugehörigkeit zum Land Brandenburg.
Durch einen Staatsvertrag zwischen den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden die Gemeinden Bagemühl, Grünberg, Nechlin, Woddow, Wollschow-Menkin und die Stadt Brüssow des Landkreises Pasewalk sowie die Gemeinden Fahrenholz, Güterberg, Jagow, Lemmersdorf, Lübbenow, Milow, Trebenow, Wilsickow, Wismar und Wolfshagen des Landkreises Strasburg zum 1. Juli 1992 von Mecklenburg-Vorpommern nach Brandenburg umgegliedert. Alle diese Gemeinden hatten bis zu den Kreisreformen am Anfang der 1950er-Jahre zu Brandenburg gehört.
Der Kreis Prenzlau gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Städte und Gemeinden
Stand 1945
Dem Kreis Prenzlau gehörten 1945 die folgenden Städte und Gemeinden an:
In den 1920er Jahren änderte sich der Ortsname Strasburg i./Uckermark in Strasburg (Uckermark). Die Gemeinde Hindenburg wurde 1949 in Lindenhagen umbenannt.
Literatur
Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg, Hermann Cramer, Halle 1872–1889, Band 5, Reprint, (Faksimilie), ISBN 978-3-88372-004-3, Potsdam 2011
↑Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam. Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Potsdam. Band1816, Nr.12. Potsdam, S.103 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
↑Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam. Inkrafttreten der neuen Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Potsdam. Band1817, Nr.7. Potsdam, S.51 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
↑Statistisches Bundesamt: Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
↑Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Potsdam, S.197 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
↑Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. S.313 (Digitalisat).