Zum Landesmuseum gehören drei dicht beieinander liegende Museumsstandorte: Schloss, Augusteum und Prinzenpalais.[1]
Das Landesmuseum wurde 1921 gegründet und zwei Jahre später im Schloss eröffnet. Im Jahr 1981 wurde das Augusteum Teil des Landesmuseums. Es wurde von den Großherzögen Oldenburgs als Ort für ihre Sammlungen gebaut und später vom Kunstverein genutzt. Seit 2003 ist auch das Prinzenpalais als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der Gesamtbestand des Landesmuseums umfasst über 30.000 Gemälde, Grafiken, kulturgeschichtliche und kunstgewerbliche Objekte.
Im Schloss (Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg53.13758.2163888888889), der ehemaligen Residenz von Graf Anton Günther (1583–1667) und der Großherzöge von Oldenburg bis 1918/1919, befindet sich heute das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Die vormals privaten Großherzoglichen Sammlungen bilden den wesentlichen Grundstock des heutigen Museums.
Rund 800 kulturgeschichtliche Exponate zeigen die Vielfalt und Besonderheit des Oldenburger Landes im Verlauf der Jahrhunderte, ausgehend vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Die Kunstgewerbesammlung wird auf 400 Quadratmetern präsentiert. Sie umfasst unter anderem mittelalterliche Handschriften, Elfenbeinschnitzereien, Jugendstilensembles und Bauhausdesign. Die historischen Prunkräume dokumentieren die Inneneinrichtung des Schlosses als Sitz der oldenburgischen Großherzöge, deren Residenzgeschichte mit dem Ersten Weltkrieg zu Ende ging.[2]
Das 1856/57 im Stil der italienischen Renaissance errichtete und aufwendig im Geist des Historismus gestaltete Augusteum (Elisabethstraße 1, 26135 Oldenburg53.1361111111118.2166666666667) war das erste Kunstmuseum Oldenburgs. Jetzt beherbergt das Gebäude, das eigens einmal dafür errichtet wurde, wieder Teile der ehemaligen Großherzoglichen Gemäldesammlung, vor allem italienische, französische, niederländische und deutsche Gemälde vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und europäische Malerei vom Mittelalter bis zur Neuzeit.[3]
2013 erhielt das Landesmuseum aus dem Nachlass des 2012 verstorbenen Kunsthistorikers Gerhard Wietek, der von 1955 bis 1959 dort Kustos war, eine Schenkung von mehr als 750 Autographen und anderen Schriftstücken. Die Schenkung umfasst u. a. Künstlerkorrespondenzen aus den Jahren 1908 bis 1965, unter ihnen etwa 450 Briefe und Postkarten von Karl Schmidt-Rottluff sowie Briefe der aus Vechta stammenden Malerin Emma Ritter.[6][7]
Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums des Museums wurde im Jahr 2021 eine Neuausrichtung des Corporate Designs zusammen mit der Agentur HLZ entwickelt. In diesem Rahmen wurde das Museum in "Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg" umbenannt.
Überregional bedeutende Sonderausstellungen aber auch Ausstellungen mit regionalen Schwerpunkten ergänzen regelmäßig das Programm des Museums.[8] Seit 2016 wird hier beispielsweise jeweils drei Wochen lang die jährliche Ausstellung der besten Pressefotos der Welt gezeigt (World Press Photo).
Literatur
Der zweite Aufbruch in die Moderne. Expressionismus – Bauhaus – Neue Sachlichkeit. Walter Müller-Wulckow und das Landesmuseum Oldenburg 1921-1937. Kerber, Bielefeld, 2011
Rainer Stamm und Gloria Köpnick: Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Galerie Neue Meister. Imhof, Petersberg, 2015
Claudia Quiring, Andreas Rothaus, Rainer Stamm: Neue Baukunst. Architektur der Moderne in Bild und Buch. Der Bestand Neue Baukunst aus dem Nachlass Müller-Wulckow im Landesmuseum Oldenburg. Kerber, Bielefeld, 2013.
Anna Heckötter und Rainer Stamm: Von Rembrandt bis Richter. Meisterblätter der Grafischen Sammlung aus dem Landesmuseum Oldenburg. Imhof, Petersberg, 2014.
Sebastian Dohe, Malve Anna Falk, Rainer Stamm (Hrsg.): Die Gemäldegalerie Oldenburg. Eine europäische Altmeistersammlung. Petersberg 2017.