Laibacher Moor (slowenischLjubljansko barje) ist die Bezeichnung einer südwestlich von Ljubljana gelegenen, nierenförmigen Ebene in der Mitte Sloweniens mit einer Ausdehnung von etwa 160 km² und einer Breite von wenigstens 6 km.
Das Moor entstand vor 2 Millionen Jahren. Im Anschluss an die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren bildete sich dort ein See, der vor etwa 3500 Jahren austrocknete. Allerdings blieb das Gebiet in weiten Teilen sumpfig.
Das Moor liegt innerhalb einer Erdbebenlinie; das letzte größere Erdbeben ereignete sich 1895. Es sinkt jährlich um 0,5 mm.
Archäologie
Pfahlbauten
Im Jahr 2011 wurden zwei Fundstellen von Pfahlbausiedlungen auf dem Gebiet der Gemeinde Ig in die Liste des UNESCO-WelterbesPrähistorische Pfahlbauten um die Alpen aufgenommen. Dabei handelt es sich um die nahe der Iščica gelegenen Fundstellen Kolišča na Igu severna skupina (Pfahlbauten in Ig nördliche Fundgruppe) mit dem ungefähren Siedlungszeitraum von 3000 bis 1500 v. u. Z.[1], sowie Kolišča na Igu, južna skupina (Pfahlbauten in Ig südliche Fundgruppe), etwa 5000 bis 3000 v. u. Z.[2] Die südliche Fundstelle wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Leitung von Karl Deschmann archäologisch untersucht.[3]
Radfund
Das Moor ist archäologisch vor allem durch den Radfund von Stare gmajne (im Laibacher Moor) bekannt. Das dort gefundene feuergehärtete Rad-Bruchstück mit Achse gehört zu den ältesten (3328–3116 v. Chr.) im zirkumalpinen Raum und entstammt einer örtlichen Gruppe der Badener Kultur.
Hermann Parzinger, Janez Dular: Die Pfahlbauten des Laibacher Moors (Lubbljansko barje). In: H. Schlichtherle (Hrsg.): Pfahlbauten rund um die Alpen. Stuttgart 1997, S. 71–75.
Helmut Schlichtherle: Wagenfunde aus den Seeufersiedlungen im zirkumalpinen Raum. In: Mamoun Fansa, S. Burmeister (Hrsg.): Rad und Wagen: Der Ursprung einer Innovation Wagen im Vorderen Orient und in Europa. Mainz 2004, S. 295–314.
Anton Veluscek: Schatzkammer Pfahlbauten. Das Laibacher Moor in Slowenien. In: Helmut Schlichtherle et al. (Hrsg.): 4000 Jahre Pfahlbauten. Stuttgart 2016, S. 107–109.