Der Typ Friesland der Waggonfabrik Wismar wurde nach dem ersten Besteller des Fahrzeuges benannt. Er wurde für die Kleinbahn beschafft, da die Wismarer Schienenbussen ein zu geringes Platzangebot hatten. Der Triebwagen liegt größenmäßig zwischen den Wismarer Schienenbussen und dem Typ Frankfurt. Der Wagen wurde mit einer Balancierhebelkupplung für Schmalspurbahnen ausgerüstet und konnte Beiwagen mitnehmen.
Weitere Fahrzeuge des Typs Friesland gab es nicht.
Fahrzeugbeschreibung
Die Karosserie war vierfenstrig mit Abschrägung der oberen Seite der Stirnwand und kurzen Einstiegsräumen.
Der Triebwagen wurde von einem 65-PS-Dieselmotor angetrieben, der mit einem Mylius-Getriebe verbunden war, welches die Kraft an eine Achse des Fahrgestelles abgab. Die Maschinenanlage war unter dem Wagenfußboden angebaut.
Das Fahrzeuginnere bestand aus den Einstiegsräumen und dem zwischenliegenden Großraumabteil. Es bot 32 Reisenden in der Sitzanordnung 1+3 Platz. Der Triebwagen war mit einem Dachgepäckträger ausgerüstet. Der Triebwagenführer hatte seinen Arbeitsplatz auf der rechten Seite und saß dabei auf einem fahrradsattelähnlichen Sitz.
Einsatz
Der Triebwagen war der letzte vor dem Zweiten Weltkrieg beschaffte Wagen der Kleinbahn Leer–Aurich–Wittmund. 1940 wurde er zusammen mit dem Wismarer Schienenbus SK3 auf Treibgas-Antrieb umgestellt. Diese beiden Wagen waren bis weit in den Weltkrieg hinein die einzigen einsatzfähigen Verbrennungstriebwagen.
In der Nacht vom 6. bis 7. Februar 1947, als ein Brand im Triebwagenschuppen von Aurich ausbrach, wurde der Triebwagen zusammen mit dem Wismarer Schienenbus SK3[2] völlig zerstört.[3]
Literatur
Hinrich Rudolfsen, Wolf-Jobst Siedler: Die Kleinbahn Leer-Aurich-Wittmund. Verlag Kenning, Nordhorn 1997, ISBN 3-927587-46-X, S.123, 127.