Das Regiment wurde am 1. Oktober 1901 mit zwei Abteilungen bestehend aus fünf Batterien am Standort Würzburg errichtet. Der Regimentsstab, der Stab der I. Abteilung sowie die 1. und 2. Batterie wurden neu aufgestellt. Die II. Abteilung mit 3. und 4. Batterie wurden dem 2. Feldartillerie-Regiment entnommen. Erst im Jahre 1912 sollte das Regiment seine volle Stärke von sechs Batterien erreichen.
Zunächst war das Regiment in Würzburg in der Faulenberg-Kaserne beim 2. Feldartillerie-Regiment untergebracht. 1907/08 wurde dann die Mainau-Kaserne am linken Mainufer unterhalb der Luitpoldbrücke errichtet, in die das Regiment in den nächsten Jahren einzog. Heute ist auf diesem Gelände die III. Abteilung der Bayerischen Bereitschaftspolizei (III. BPA) untergebracht.
Das Regiment machte am 2. August 1914 mobil und nahm an den Grenzgefechten sowie der Schlacht in Lothringen und den Kämpfen vor Nancy-Épinal teil. Am 26. September 1914 wurde das Regiment unter dem Kommando der 4. Infanterie-Division gegen die vor Bapaume und Albert angreifenden drei französischen Territorial-Divisionen des General Brugère in Stellung gebracht und hatte durch zielsicheres, zusammengefasstes Feuer wesentlichen Anteil an der Zerschlagung der französischen Truppen. Daran schloss sich die Schlacht bei Ypern an. Zum 5. Januar 1915 gab es je zwei Geschütze der 4. und 6. Batterie zur Aufstellung des Reserve-Feldartillerie-Regiments 5 ab. Auch im März und Mai 1915 war das Regiment wieder von Abgaben betroffen. Je zwei Geschütze der 1. und 3. Batterie schieden für Neuaufstellungen aus. Im Laufe des Jahres nahm das Regiment an der Frühjahrs- und Herbstschlacht bei La Bassée und Arras teil und kämpfte 1916 in der Schlacht an der Somme. Von Ende Februar bis Ende Juni 1917 war das Regiment der 4. Infanterie-Division direkt unterstellt und war anschließend bis Kriegsende bei der Heeresfeldartillerie. Es beteiligte sich neben dem Stellungskrieg u. a. an den Schlachten bei Messines, Cambrai und um den Kemmelberg.
Verbleib
Nach dem Waffenstillstand von Compiègne marschierten die Reste des Regiments in die Heimat zurück. Nach dem Eintreffen wurden die I. und III. Abteilung in Rimpar, die II. Abteilung in Estenfeld ab 1. Dezember 1918 zunächst demobilisiert und das Regiment zum 1. Juni 1919 aufgelöst. Aus Teilen bildeten sich verschiedene Freiformationen. So die 1. Volkswehr-Batterie, auch bekannt als Batterie Lutz, die Freiwilligen-Batterie Steinbauer und die 3. Volkswehr-Batterie. Die ersten beiden Einheiten gingen im Reichswehr-Artillerie-Regiment 23 der Vorläufigen Reichswehr auf.[1]
Konrad Krafft von Dellmensingen, Friedrichfranz Feeser: Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914–1918. Band 1, Chr. Belser AG Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1930.
Otto von Waldenfels: Das K. B. 11. Feldartillerie-Regiment. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Bayerische Armee. Bd. 72). Schick, München 1931.
Günter Wegner: Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 11: Bayern. Kavallerie, Artillerie, Technische Truppen. Biblio Verlag, Osnabrück 1984, ISBN 3-7648-1199-4.
Einzelnachweise
↑Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil IX: Feldartillerie. Band 1, Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-15-1, S. 515.
↑Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Kavallerie, Artillerie, Pioniere, Kraftfahr- und Fahr-Abteilungen, Panzertruppe, Verkehrstruppe und Nachrichten-Abteilungen. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 450.