Nachdem im Januar 1920 gemäß dem Versailler Vertrag der Polnische Korridor entstanden war, kam es am 30. November 1920 im Bereich des Kreises Bütow zu einem Gebietsaustausch zwischen Polen und dem Deutschen Reich. Die Ortschaften Zukowken und Mühlchen, die zum westpreußischenKreis Karthaus gehört hatten, kamen zum Kreis Bütow, während die Ortschaften Pommersch Prondzonka, Althütte bei Buchwalde und Schellews aus dem Kreis Bütow nach Polen wechselten. Dies bedeutete für den Kreis Bütow eine Gebietsabtretung von 8,36 km² an Polen bei einem gleichzeitigen Zugewinn von 15,35 km².[2][3]
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Bütow wie im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Im März 1945 eroberte die Rote Armee das Kreisgebiet. Das Kreisgebiet liegt seit 1999 innerhalb des Powiat Bytowski (Bütower Kreis).
Der Kreis Bütow gliederte sich zunächst in die Stadt Bütow, in Landgemeinden und – bis zu deren Auflösung im Jahre 1929 – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Amtsbezirke, Städte und Gemeinden
Amtsbezirke
Die Landgemeinden des Kreises waren in den 1930er Jahren in 15 Amtsbezirke gegliedert.[8] Die Stadt Bütow war amtsfrei.
Nach den Gebietsreformen der 1920er Jahre umfasste der Kreis Bütow eine Stadt und 48 weitere Gemeinden. Die ab 1929 erfolgten Umbenennungen sind in der folgenden Liste nicht berücksichtigt:[5]
Von 1929 bis 1937 fanden im Kreis Bütow Änderungen von Ortsnamen statt, die nicht typisch deutsch klangen. Die eingeführten Ortsnamen waren meist Übersetzungen oder neue Wortschöpfungen:
Czarndamerow → Sonnenwalde
Jellentsch → Hirschfelde (Pom.)
Klonschen → Ulrichsdorf (Pom.)
Lonken → Friedrichssee
Lupowske → Grünenwalde
Oslawdamerow → Rudolfswalde
Polschen → Kniprode
Pschywors → Adolfsheide
Pyaschen → Franzwalde
Tschebiatkow → Radensfelde
Zukowken → Treuenfelde
Verkehr
Der Kreis Bütow wurde erst 1884 durch die Preußische Staatsbahn von Schlawe her an das Schienennetz angeschlossen. Es dauerte dann noch 17 Jahre, bis weitere Linien hinzukamen. Sie gingen alle von Bütow aus, und zwar
Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 132–132, Ziffer 12 (Google Books).
Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin: 2. Kreis Bütow. Berlin 1866, S. 1–19 (Google Books).
Johannes Hinz: Grenzen im Kreis Bütow. Kleiner historisch-geographischer Atlas. Pommerscher Greif, Greifswald 2007, ISBN 3-9809244-7-5.
Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Bütow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
Hermann Gribel: Statistik des Bütower Kreises, Druck von B. Lilienthal, Bütow 1858 (Google Books).
Anhang: Die Besitz- u. Eigenthumsverhältnisse der der Gemeinheitstheilung unterworfenen Ortschaften im Bütower Kreise zur Zeit der Gemeinheitstheilung. Dazu Beilage 1: Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften im Bütower Kreise, nebst Angabe Anzahl der Gebäude, der Seelenzahl, des Viehstandes, der Abgaben und des Flächeninhaltes Ende 1855, incl. 18 Ortschaften des südlichen Theiles Bütower Kreises (Google Books).
Gerhard Bronisch, Walter Ohle, Hans Teichmüller: Die Kunst- und Kulturdenkmäler der Provinz Pommern. Kreis Bütow. L. Saunier, Stettin 1938 (PDF; 40 MB bei Bałtycka Biblioteka Cyfrowa).
↑Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau’s in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. S.316 (/books.google.de).
↑ abcdefgMichael Rademacher: Kreis Bütow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Reinhold Cramer: Geschichte der Lande Lauenburg und Bütow. Band 1: Die Geschichte. Königsberg 1858, Anhang S. 86. (Textarchiv – Internet Archive)
↑Julius Scheunemann (1811–1886)?, Besitzer von Gut Seehof im Kreis Bütow, heute Gemeinde Kołczygłowy. Vergleiche dazu: Acta Borussica, Protokolle des Preußischen Staatsministeriums, Band 6/II, S. 702 und Emil Gohrbandt: Die Dörfer des Kreises Rummelsburg. studienstelleog.de (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.studienstelleog.de (PDF) abgerufen am 29. Juni 2015.