Die Geschichte des Krankenhauses begann 1889 mit einem ersten Gebäude auf dem Gelände des Klosters der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf. Ursprünglich gehörte zu dem Komplex auch eine psychiatrische Klinik, die in den 1980er Jahren aufgegeben wurde. Ihre Patienten hatte man während des Dritten Reiches deportiert und zum größten Teil ermordet.
Während des Zweiten Weltkrieges diente das Krankenhaus als Lazarett, nach Kriegsende wurde es in dieser Funktion zunächst von amerikanischen und dann französischen Besatzungstruppen übernommen und beschlagnahmt. Das Brüderkrankenhaus musste daher notdürftig im sog. Noviziat des Klosters untergebracht werden. Erst als 1963 ein neues Hospital auf dem Petrisberg fertiggestellt wurde,[2] konnten die Barmherzigen Brüder ihr ursprüngliches Krankenhaus endgültig wieder übernehmen. In den folgenden Jahren wurden die Gebäude des Brüderkrankenhauses durch großangelegte Neu- und Umbauten dem modernen Erfordernissen angepasst. Von den ursprünglichen Gebäuden ist daher nur wenig erhalten, vor allem die im neugotischen Stil gehaltene Kloster- und Krankenhauskapelle.
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüdern ist mit 684 Betten und 2400 Mitarbeitern das siebtgrößte Krankenhaus in Rheinland-Pfalz[3] und verfügt über 17 Fachabteilungen:[4]
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Anästhesie und Intensivmedizin
Lidplastisch-rekonstruktive Chirurgie
Allgemeine Augenheilkunde
Herz- und Thoraxchirurgie
Gastroenterologie und Hämatoonkologie
Nephrologie und Rheumatologie
Rhythmologie
Kardiologie
Pneumologie
Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie
Neurochirurgie und Kinderneurochirurgie
Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation
Orthopädie
Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin
Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Urologie und Kinderurologie
Zu den Kompetenzzentren zählen das Zentrum für Notaufnahme, das Herzzentrum Trier, das Zentrum für Gefäßmedizin, das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, das Endoprothetikzentrum, das Traumazentrum (überregionales Traumazentrum), das Leberzentrum Trier, das onkologische Zentrum, das Darmzentrum, das Hirntumorzentrum, das Lungenkrebszentrum, das Prostatakarzinom-Zentrum Trier, das uroonkologische Zentrum, das Diabeteszentrum, das Zentrum für interstitielle Cystitis und Beckenschmerzen, das Moselzentrum für Kontinenz, das MS-Zentrum, das Shuntzentrum Trier und das Wirbelsäulenzentrum Trier.[5]
Das Brüderkrankenhaus ist seit Mai 2006 eines von fünf notfallmedizinischen Zentren in Rheinland-Pfalz und gehört zu den größten Krankenhäusern dieser Region. Als Haus der Schwerpunktversorgung für die Gesamtregion Trier werden jährlich 29.500 Patienten stationär und rund 65.000 Patienten ambulant versorgt.[6] Zur appartiven Ausstattung gehören unter anderem 2 Computertomographen, 3 Magnetresonanztomographen, ein kardiologisch/ herzchirurgischer und ein radiologisch/ gefäßchirurgischer Hybrid-OP.[7] Außerdem existiert einer der ersten MR-Linacs in Deutschland in der angebundenen Strahlentherapiepraxis.[8]
Im News-Week Ranking 2021 schnitt das Brüderkrankenhaus als drittbeste Klinik in Rheinland-Pfalz ab und landete auf dem 53. Platz im gesamtdeutschen Vergleich.[9]