Das Kraftwerk besteht aus zwei gasgefeuerten Blöcken A und B mit je 307 MW elektrischer Leistung. Es arbeitet im Verbund mit dem Hüttenwerk, verbrennt Kuppelgas aus der Hochofenstahlerzeugung (Gichtgas) und aus der betriebseigenen Kokerei (Kokereigas). Bei Bedarf, etwa zum Anfahren oder bei Betriebsstörungen im Hüttenwerk, kann das Kraftwerk alternativ mit Erdgas befeuert werden.[1] Im Gegenzug zur Gaslieferung versorgt das Kraftwerk das Stahlwerk mit Elektroenergie und Prozessdampf.[1] Stromüberschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist.[2] Der Netzanschluss erfolgt über die SchaltanlageMündelheim auf der 220-kV-Höchstspannungsebene in das Stromnetz des Übertragungsnetzbetreibers Amprion.[3]
Das Kraftwerk liegt direkt am Rhein, ist jedoch nicht mit Flusswasser direktgekühlt, sondern über Nasskühltürme, die mit Zusatzwasser aus dem Rhein versorgt werden.[2]
Geschichte
Vor 1975 betrieben die HKM ein eigenes Kraftwerk. Im Zuge einer Modernisierung des Hüttenwerkes mit Neubau eines Hochofens schlossen die HKM 1971 einen Energiedienstleistungsvertrag mit RWE, welcher den Neubau und Betrieb eines größeren und moderneren Kraftwerkes beinhaltete. Das neue Kraftwerk wurde ab 1973 errichtet, im September 1975 ging Block A ans Netz, etwas mehr als ein Jahr später folgte Block B.
In den Betriebsjahren seit 1975 stieg der Anfall an Kuppelgasen aufgrund von Betriebsumstellungen im Hüttenwerk stetig auf etwa den doppelten Wert an, und damit stieg auch die durchschnittliche Stromproduktion von ehemals 130 MW auf heute rund 300 MW.[2]
Wegen des gestiegenen Kuppelgasanfalls wurde das Kraftwerk mehrfach modifiziert. 1995 wurde die Feuerung derart umgebaut, dass separate Brenner für Gicht- und Koksgas reserviert waren.
Heute wird nur jeweils einer der zwei Blöcke in der Grundlast zur Versorgung des Hüttenwerkes betrieben, der zweite Block dient zur Besicherung des ersten und als Spitzenlastreserve für das Hüttenwerk und das RWE-Netz. Letztere Funktion kommt aufgrund von Preisschwankungen auf den liberalisierten Strommärkten etwa seit dem Jahr 2000 verstärkt zum Tragen.[1]
Zum 31. Dezember 2013 verkaufte RWE die zuletzt 2008 und 2011 modernisierten Blöcke des Kraftwerks zum Preis von 99 Millionen Euro an die HKM. Die Betriebsführung wird weiterhin von RWE erbracht, der Betriebsführungsvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024.[4]
Galerie
Ausblicke von der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark
Kraftwerk Duisburg-Huckingen mit Werksgelände
Hüttenwerke Krupp Mannesmann vom Kraftwerk Huckingen aus fotografiert
Blick von Duisburg-Mündelheim (im Vordergrund die Rheinauen)
Einzelnachweise
↑ abcdeKraftwerk Duisburg-Huckingen. RWE Power AG - Standorte. RWE Power AG, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Januar 2011; abgerufen am 22. November 2010.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rwe.com
↑Bundesanzeiger: Hüttenwerke Krupp Mannesmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung – Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2013 bis zum 31. Dezember 2013.
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