Reinischkogel (1463 m): Der im Nordosten etwas vorgelagerte Bergstock, dessen Gebiet ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner der Landeshauptstadt Graz ist, kann mit einigen Gaststätten aufwarten. Vom Hauptgebirgszug ist der Reinischkogel durch die Tiefenlinie Wildbach-Schrogentor-Oberer Modriachwinkel gut abgegrenzt.
Auf der Soboth, ganz im Süden des Gebirgszuges, befindet sich der Stausee Soboth, dessen Wasser zur Stromerzeugung in Lavamünd verwendet wird. Hier geht die Koralpe in den Poßruck oder Radlkamm (slowenisch Kozjak) über. Die Südabdachung, die teilweise in Slowenien liegt, weist Mittelgebirgscharakter auf und wird durch zum Teil schluchtartige Kerbtäler zur Drau hin entwässert. Die höchste Erhebung der Südabdachung ist der an der Grenze zwischen Kärnten und Slowenien gelegene Hühnerkogel (slowenisch Košenjak, 1522 m).
Das Gebiet der Koralpe wird vom Nord-Süd-Weitwanderweg (Österreichischer Weitwanderweg 05) durchquert.
Das Gebiet östlich des Speikkogels mit dem Seekar und dem Bärental ist Naturschutzgebiet. Das geschützte Gebiet umfasst die Quellgebiete des Seebaches, Payerlbaches, Karbaches und der Schwarzen Sulm, in ihm liegt ein Verbreitungsgebiet der Sturzbach-Gämswurz (Doronicum cataractarum), die nur auf der Koralpe vorkommt.[2]
Alpine Bereiche am Osthang der Koralpe im Gebiet der Gemeinde Schwanberg sind als Landschaftsschutzgebiet geschützt. Der Schutz bewirkt die Erhaltung der natürlichen Landschaftselemente und die Bewahrung der Charakteristik der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft, insbesondere die Erhaltung der Landschaftselemente wie alpine Matten, Kampfwaldzonen, Schuttfluren, Krummholzbestände, natürliche Fließgewässer mit ihrer Begleitvegetation und Lebensräume der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten.[3] Die Verordnung über diesen Schutz wurde 2015 neu erlassen, wonach ein Teil des bisher geschützten Teils, die Glitzalm, nicht mehr zum Schutzgebiet gehörte. Es wurde vermutet, dass damit die rechtlichen Möglichkeiten für die Errichtung eines Pumpspeicherkraftwerkes an der Schwarzen Sulm verbessert würden.[4]
Geologie
Die Koralpe besteht aus einer großen, auf die Stubalpe aufgeschobenen Deckeneinheit. Im Westen von der Saualpe begrenzt, verschwindet die Koralpe im Osten unter den Sedimenten des Steirischen Beckens. Im Süden setzt sich der Koralpenkristallin (Altkristallin) im Zug des Bachern (slowenisch Pohorje) fort.
Durch Eiszeit und Erosion wurde der Gebirgszug geglättet. Er ist aus metamorphen Gesteinen aufgebaut. Typisch sind die Plattengneise, die unter dem Namen „Stainzer Platten“ abgebaut und vermarktet werden. Eine weitere Besonderheit sind die in den Gneisen auftretenden Eklogite.
Die Unterlagen der Lagerstättenkunde verzeichnen eine Reihe weiterer Erz- und Mineralvorkommen, so z. B. auch ein Goldvorkommen bei Deutschlandsberg.[5]
Natur
Eine der Pflanzenarten, die es nur auf der Koralpe gibt, ist die Sturzbach-Gämswurz (Doronicum cataractarum).[6]
Im nördlichen Teil der Koralpe befindet sich bei Waldenstein eine Lagerstätte von Hämatit (Eisenglimmer). Dies ist ein häufiges Mineral mit dem Hauptbestandteil Eisenoxid (Fe2O3), das im Untertagebau abgebaut wird. Die Aufbereitung erfolgt in der Nähe der Mine. Traditionelle Anwendungen sind Korrosionsschutzanstriche, mehr als 95 % der Produktion werden exportiert.[9][10]
Vor allem die Gegend rund um die Weinebene, ein Bergsattel etwa in der Mitte des Gebirges, ist ein beliebtes Wandergebiet mit vielen Wanderwegen und Berghütten. Vom Kärntner Talort Wolfsberg aus können auch das Koralpenhaus und der Große Speikkogel in einer einfachen Wanderung erreicht werden.
Aufgrund der lokalen topographischen Gegebenheiten sind im Bereich der Waldrast (Ortsteil Wolfsberg-Rieding) exzellente Bedingungen für Drachenflug, Gleitschirmflug und Modellflug gegeben. Von diesem Punkt aus können vom Frühjahr bis in den Herbst stundenlange Thermik- oder Hangflüge unternommen werden.
Hütten
fast alle Hütten liegen in der Steiermark:
Rehbockhütte (Hebalmwirtshaus) (1365 m): am Weg von der Weinebene zum Packsattel circa 1 km nördlich der Stoffhütte an der Hebalmstraße (Verbindung Deutschlandsberg–Wolfsberg)
Freiländeralm-Hütte (1415 m): circa 2 km nördlich der Rehbockhütte, bewirtschaftet nur während der Almsaison (Frühjahr bis Herbst)
Grünangerhütte (1580 m): am Weg von Glashütten zum Großen Speikkogel, bei der Hütte am Weg in das Bärental das „Reiner Bründl“ zur Erinnerung an Sepp Reiner, den maßgeblichen Mitarbeiter beim Ausbau der Hütte 1979.[13]
Koralpenhaus (1966 m): in Kärnten, knapp unter dem Gipfel des Großen Speikkogel
Glashütte (1314 m): nahe der Soboth
Godingerhütte (1650 m): Hütte des SC Eitweg/Koralpe, über den Panoramaweg vom Koralpenparkplatz aus zu erreichen
Grillitschhütte, früher „Schafhütte“ (1710 m): auf der Kärntner Seite zwischen Großem Speikkogel und der Weinebene, markant ist der runde Bau
Gundisch Hütte (1435 m): direkt am Wanderweg vom Speikkogel Richtung Stausee Soboth, Alm und Ausschank während der Sommermonate
Schwanberger Brendlhütte (circa 1500 m): Direkt am Wanderweg von St. Anna in Richtung des Großen Speikkogels
Großhöllerhütte beim großen Kar (1790 m): oberhalb des Pomswasserfalls in Kärnten
Stoffhütte (1424 m): am Weg von der Weinebene zum Packsattel (2022 Privathaus, kein Hüttenbetrieb mehr, alte Stoffhütte abgetragen)
Wanderwege
Das Gebiet der Koralpe wird von zahlreichen lokalen Wanderwegen erschlossen, außerdem verlaufen hier mehrere bedeutende Weitwanderwege
↑Verordnung der steiermärkischen Landesregierung vom 11. Juni 2015 über die Erklärung von Gebieten der Koralpe zum Landschaftsschutzgebiet Nr. 1, steiermärkisches Landesgesetzblatt Nr. 43/2015, ausgegeben am 15. Juni 2015.
↑Wochenzeitung Weststeirische Rundschau. 88. Jahrgang, Nr. 26, 26. Juni 2015, S. 1.
↑Leopold Weber (Hrsg.): Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs. Erläuterungen zur metallogenetischen Karte von Österreich 1 : 500.000 unter Einbeziehung der Industrieminerale und Energierohstoffe. (= Archiv für Lagerstättenforschung. Band 19). Geologische Bundesanstalt, Wien 1997, ISBN 3-900312-98-2, S. 25. (Verzeichnis der bearbeiteten Rohstoffvorkommen, nach ÖK-Blättern geordnet (PDF; 43 MB))