Nach seinem Studium, das ihn nach Heidelberg und Paris führte, lehrte Konrad Summenhart in Tübingen, wo er unter anderem mehrfach Rektor der Universität und Dekan der Artistenfakultät war. Seit 1484 arbeitete er an der Theologischen Fakultät in Tübingen. Er gilt als einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit.
Summenhart, der sich mit Theologie, Jurisprudenz, Ökonomie und Naturphilosophie befasste, war ein Vertreter einer Reformtheologie vor der Reformation. Seine Werke enthalten nur wenige Spuren der neuen humanistischen Tendenz in Deutschland. Einige seiner Werke stellten kirchliche Angelegenheiten in kritischem Licht dar, besonders klösterliche Missstände. Das machte ihn zum Vorläufer der Reformation.
Werke (Auswahl)
Helmut Feld (Hrsg.): Conradi Summenhart Opera omnia.
Band 1: Tractatus theologici et canonistici. von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-3384-6
Heinrich Hermelink: Die theologische Fakultät in Tübingen vor der Reformation 1477–1534, 1906.
Johannes Haller: Die Anfänge der Universität Tübingen 1477–1537, 2 Bde., 1927. 1929.
Wolfgang Urban: Vom Astrolabium, dem Vacuum und der Vielfalt der Welten. Paul Scriptoris und Konrad Summenhart: Zwei Gelehrte zwischen Scholastik und Humanismus. In: Attempto, 69/1983, ISSN1436-6096, S. 49–55.
Hugo Ott: Zur Wirtschaftsethik des Konrad Summenhart ca. 1455–1502. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 53/1966, Nr. 1, ISSN0340-8728, S. 1–27.
Helmut Feld: Konrad Summenhart. Theologe der kirchlichen Reform vor der Reformation. In: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte, Bd. 11 (1992), S. 85–116.
Helmut Feld: Konrad Summenhart (um 1458–1502). Der Phönix unter Deutschlands Gelehrten. In: Sönke Lorenz, Volker Schäfer (Hrsg.): Tubingensia. Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte; Festschrift für Wilfried Setzler. Thorbecke, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7995-5510-4, S.151–164.