Der in Antiochia am Orontes geborene syrische SäulenheiligeSymeon der Jüngere (521–592), der bereits vorher an anderen Orten auf Säulen gelebt hatte, verbrachte hier die letzten 45 Jahre seines Lebens auf einer zwölf Meter hohen Säule. Er predigte von dort aus, ihm werden Wunderheilungen zugeschrieben und er wurde schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt. Der Ort war bis ins 13. Jahrhundert eine Pilgerstätte. Infolge der anbrechenden Seldschukenherrschaft in der Region wurde das Kloster aufgegeben.
Beschreibung
Von dem kreuzförmig angelegten Kloster sind noch die Ruinen von drei Kirchen erhalten. In der ersten finden sich Reste von Mosaiken, während die zweite reiche Ornamentik vorzuweisen hat. Die dritte ist eher schlicht und wurde wohl vornehmlich von Mönchen genutzt. Von der Säule, auf der Symeon lebte, ist noch die Basis zu sehen, die von einem achteckigen Raum umgeben ist.
Von dem Kloster rührt der mittelalterliche Name St. Simeon der Stadt Seleukia Pieria, des heutigen Samandağ.
Literatur
Jacqueline Lafontaine-Dosogne: Itinéraires archéologiques dans la région d’Antioche. Recherches sur le monastère et sur l’iconographie de S. Syméon Stylite le Jeune. Ed. de Byzantion, Brüssel 1967.
Wachtang Djobadze: Archeological investigations in the region west of Antioch on-the-Orontes. Steiner, Wiesbaden 1986, ISBN 3-515-04081-1.
Thomas A. Sinclair: Eastern Turkey. An Architectural & Archaeological Survey. Bd. 4, Pindar Press, London 1990, ISBN 0-907132-52-9, S. 301–303.