Das SS. Maria und Radegundis geweihte Kloster wurde durch Herzog Tassilo III. von Bayern 768 als „Cella Garoz“ gegründet. Ursprünglich waren in Gars Benediktiner, von 1122 bis 1803, dem Jahr der Auflösung im Zuge der Säkularisation in Bayern war das Kloster ein Augustiner-Chorherrenstift. Die frühbarocke Klosterkirche (erbaut unter der Leitung von Christoph Zuccalli zusammen mit seinen beiden Vettern Kaspar und Enrico aus Roveredo in Graubünden) gilt als die erste Barockkirche auf deutschem Boden. Sie und zentrale Klostergebäude überstanden die Säkularisationszeit. Seit dem Jahr 1858 ist es ein Redemptoristenkloster. Von 1907 bis 1973 war in Gars eine Philosophisch-Theologische Hochschule für die Redemptoristen der Münchner Ordensprovinz untergebracht. Im Gebäudekomplex befinden sich auch Unterrichts- und Verwaltungsräume eines staatlichen Gymnasiums sowie ein Institut für Lehrerfortbildung. In der Klosterkirche befindet sich das Grab des 1988 seliggesprochenen Redemptoristen Kaspar Stangassinger.
Im Kloster lebte und wirkte von 1871 bis zu seinem Tod, 1930, der berühmte Malermönch Max Schmalzl, der auch als Bayerischer Fra Angelico bezeichnet wird.
Bis zu ihrem Tod 1879 lebte die bayerische Mystikerin Louise Beck im Kloster. In dieser Zeit beherrschte sie das Kloster und hatte großen Einfluss auf die bayerische Kirchenpolitik.
Johann III. Stockhaimer, 1469–1494; erhielt 1484 die Pontifikalien
Jakob V. Zollner, 1494–1510
Johann IV. Schambacher, 1510–1516
Joachim, 1516
Sebastian Peltram, 1516–1528
Caspar von Leuzenbrunn, 1528–1533
Valentin Rhem, 1533–1540
Georg I. Edenhueber, 1540–1556
Georg II. Hadersperger, 1557–1591
Michael Wagnereck, 1592–1620
Peter Mittmann, 1620–1643
Ubald Mayr, 1643–1648
Athanas Peitlhauser, 1648–1698
Gelasius Ludwig, 1698–1742
Paulus Hoelzl, 1742–1751
Joseph Schmid, 1751–1771
Floridus Fak, 1772–1794
Augustin Hacklinger, 1794–1803, † 19. Februar 1830[2]
Literatur
Bernhard Ebermann: Kloster- und Pfarrkirche Gars am Inn (= Kleine Kunstführer. Nr. 940). 6., ergänzte Auflage. Schnell und Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-4674-1.
Augustin Hacklinger: Kurzgefaßte Geschichte des regulirten Chorherren-Stiftes Gars. s. n., München 1830, Digitalisat.
Heiner Hofmann (Bearbeiter): Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Stiftes Gars (= Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. NF Bd. 31). Beck, München 1983, ISBN 3-406-10391-X.
↑Michael Hartig: Die oberbayerischen Stifte, Band I: Die Benediktiner-, Cisterzienser- und Augustiner-Chorherrenstifte. Verlag vorm. G. J. Manz, München 1935, DNB560552157, S. 182.
↑Franz Besnard: Literaturzeitung für die katholische Geistlichkeit, 25. Jahrgang: Dritter Band: Juli, August, September. Druck und Verlag von Joseph Thomannn, Landshut 183, S. 127.