1101 gründete Hugo von Grenoble östlich Voreppe das Benediktinerkloster Chalais, das 1124 zur Abtei erhoben wurde und 1135 in Laverq (heute: Méolans-Revel) ein Priorat eröffnete. 1142 übernahmen Mönche von Chalais das südlich Crots gelegene Kloster Boscodon. 1148 gab man sich eine der zisterziensischen Carta Caritatis vergleichbare Ordnung. Damit war die Ordenskongregation von Chalais ins Leben gerufen. Mit der Zeit gingen alle Chalaisianerklöster in die Hände anderer Orden über: Chalais wurde 1304 Kartäuser-Kloster, womit Boscodon die Rolle des Mutterklosters der Chalaisianer übernahm. Als Kartause überlebte Chalais (zuerst selbständig, ab 1582 als Filiale der Grande Chartreuse) bis 1791.
Dominikaner und Dominikanerinnen
1844 machte Henri Lacordaire den Ort zum ersten Studienkloster der Dominikaner, das 1859 nach Saint-Maximin-la-Sainte-Baume wechselte. Bis 1881 diente Chalais als Altersheim der Dominikaner, dann wurde es verkauft. 1963 gaben die Dominikanerinnen von Oullins (bei Lyon) ihr seit 1868 bestehendes Kloster auf und wechselten nach Chalais. 1966 folgten ihnen die Dominikanerinnen von Chinon. Sie brachten ihre Tradition des Plätzchenbackens mit, wovon sich die Gemeinschaft (ca. 12 Schwestern) noch heute unterhält.
Gebäude
Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche, die den frühen zisterziensischen Kirchen ähnelt, steht seit 1992 unter Denkmalschutz.
Literatur
Chalais de 1101 à aujourd’hui. 9 siècles de présence monastique à Voreppe. Voreppe 2004.
Laurent Henri Cottineau: Répertoire topo-bibliographique des abbayes et prieurés. Bd. 1. Protat, Mâcon 1939–1970. Nachdruck: Brepols, Turnhout 1995, Spalte 670–671.
Philippe Méry: Abbayes, prieurés et couvents de France. Editions du Crapaud, La Roche-sur-Yon 2013, S. 530.
L’ordre de Chalais et l’abbaye de Valbonne. Histoire et archéologie. Actes du colloque tenu à Valbonne les 5 et 6 février 1999. Fédération historique de Provence, Marseille 2001. (= Provence historique. Revue trimestrielle, Band 51, Faszikel 205)