Timofejewo liegt 22 Kilometer südöstlich der Stadt Sowetsk(Tilsit) am linken Ufer der Scheschuppe (1938 bis 1945: Ostfluss). Von der russischen Regionalstraße R 508 (27A-27) bei Petropawlowskoje(Eggleningken, 1938 bis 1946 Lindengarten) führt eine Nebenstraße (27K-140) in nördliche Richtung nach Liwenskoje(Galbrasten, 1938 bis 1946 Dreifurt), die durch Timofejewo verläuft. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Die Kirche steht innerhalb des Ortes westlich der Hauptstraße nach Liwenskoje[1].
Kirchengebäude
Die Geschichte der Kirche Wedereitischken nimmt ihren Anfang im beginnenden 20. Jahrhundert[2]. Vor dem Bau der Kirche standen Altar und Taufstein im Schulgebäude, das als Notkirche diente. Im Jahre 1906 fand die Grundsteinlegung für das Gotteshaus statt. Am 4. Adventsonntag (22. Dezember) 1907 wurde es seiner Bestimmung übergeben.[3]
Die Kirche besaß von Anfang an eine Orgel. Ihr Geläut bestand aus zunächst zwei, später aus drei Glocken. Eine von ihnen wurde im Ersten Weltkrieg zum Einschmelzen abgeliefert, wurde dann aber wieder ersetzt.
Den Zweiten Weltkrieg überstand die Kirche unversehrt, wurde aber in den Folgejahren zweckentfremdet und diente als Pferdestall, Getreidespeicher und auch Baumateriallager, nachdem sie völlig entkernt worden war. Das Hauptportal zum Turm wurde erweitert und stellte eine Quadratbresche dar. Die fehlende Gebäudepflege führte schließlich zum Einsturz des Daches.
Wedereitischken, seinerzeit ein unscheinbarer Ort an der Scheschuppe, wurde aufgrund seiner zentralen Lage im Jahre 1902 als Kirchdorf erwählt[5]. Zwei Jahre später wurde es auch Pfarrort, nachdem seit 1901 jedoch schon Hilfsprediger den „Seelsorgebezirk“ Wedereitischken betreuten. Das dazugehörige Kirchspiel[6] entstand durch Abtrennungen von der Kirche Budwethen (Altenkirch), der Kirche Lasdehnen (Haselberg) und der Kirche Wischwill. Durch den neuen Kirchort konnten den Gemeindegliedern weite Wege und Umwege zu den Gottesdiensten erspart werden.
Insgesamt gehörten 16 Dörfer, Ortschaften und Wohnplätze zum Kirchspiel, zu dem im Jahre 1925 2800 Gemeindeglieder gehörten. Im Kirchspielgebiet[7], durch das sich die Scheschuppe (Ostfluss) mit vielen Windungen auf einer Länge von zwölf Kilometern, teils mittendurch, teils als westliche und nördliche Begrenzung, schlängelte, war die Bevölkerung nahezu zu 100 % evangelischer Konfession. Die Kirchengemeinde war patronatlos. Sie gehörte bis 1945 zur Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
↑ abA.P. Bachtin, Kirchen Ostpreußens. Alte und neue Fotos. Informationen zur Geschichte, in der Reihe: Sehenswürdigkeiten in der Region Kaliningrad, A 87, Kaliningrad (Verlag Baltpromo), 2013, S. 68–69
↑ abWalther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3: Dokumente, Göttingen, 1968, S. 489