Kimia Alisadeh Zenoozi (persisch کیمیا علیزاده anhörenⓘ/?; bulgarisch Кимия Ализаде; * 10. Juli 1998 in Karadsch) ist eine iranisch-bulgarische[1] Taekwondoin. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der Klasse bis 57 kg bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde sie zur ersten Iranerin, die eine olympische Medaille erringen konnte.
Erfolge
Alisadeh nahm seit 2013 an internationalen Wettkämpfen im Juniorenbereich teil und bestreitet seit 2015 Kämpfe im Erwachsenenbereich. Ihre größten Erfolge stellen der Gewinn der Bronzemedaillen bei den Weltmeisterschaften in Tscheljabinsk 2015 und den Olympischen Sommerspielen 2016 dar, als sie als erste iranische Sportlerin eine olympische Medaille erringen konnte. 2017 sicherte sie sich bei der Weltmeisterschaft in der Klasse bis 62 kg die Silbermedaille.
Am 12. Januar 2020 berichtete Alisadeh auf Instagram, dass sie aus dem Iran in die Niederlande geflohen sei, und begründete dies mit der politischen Situation in ihrer Heimat. Sie bezeichnete sich als „eine der Millionen unterdrückten Frauen im Iran“. Außerdem bezichtigte sie Sportfunktionäre des Sexismus und schlechter Behandlung.[2][3] Im Frühjahr 2020 zog sie nach Deutschland, trainierte in Aschaffenburg und in Nürnberg.[4] Im Frühjahr 2021 erhielt sie in Deutschland den Flüchtlings-Status[5] und entschied sich, bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio für das Flüchtlingsteam im Taekwondo teilzunehmen.[6] In Tokio verpasste sie knapp eine Medaille, den Kampf um Platz drei verlor sie gegen die Türkin Hatice Kubra Ilgun.[7]
Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris ging sie, nachdem sie die bulgarische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, für das bulgarische NOK an den Start gehen.[8] In ihrer Gewichtsklasse sicherte sie sich wie schon 2016 die Bronzemedaille.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ METODI YORDANOV: Refugee Kimia Alizadeh Receives Bulgarian Passport, to Compete in Paris Olympics. In: BTA / bta.bg. Abgerufen am 13. April 2024.
- ↑ Irans einzige Olympia-Medaillengewinnerin aus dem Land geflohen. derStandard.at, 13. Januar 2020, abgerufen am 13. Januar 2020.
- ↑ Christoph Becker: „Eine von Millionen unterdrückten Frauen in Iran“ (Frankfurter Allgemeine Woche Nr. 8, 14. Februar 2020, S. 64f.)
- ↑ Michael Fischer: Geflüchtete Olympia-Dritte Alizadeh trainiert in Nürnberg
- ↑ Focus Online Flucht aus dem Iran: Taekwondo-Kämpferin Alizadeh erhält Flüchtlingsstatus vom 8. Februar 2021
- ↑ Stern online: Über den DOSB zu Olympia: Iranerin Kimia Alizadeh will als Geflüchtete antreten vom 3. März 2021
- ↑ Sarah Wiertz: Kimia Alizadeh und der Kampf gegen Kritiker. In: dw.com. 25. Juli 2021, abgerufen am 18. Februar 2024.
- ↑ olympics.com, „Tokyo 2020 Refugee Olympic Team member Kimia Alizadeh receives Bulgarian citizenship“, 17. April 2024, abgerufen am 21. April 2024
- ↑ Rafael Khalatyan: Taekwondo: Second gold for Korea, first for Uzbekistan. In: insidethegames.biz. ITG Media DMCC, 8. August 2024, abgerufen am 14. September 2024 (englisch).