Miles war ein Sohn des Hamburger Ratsherrn Christianus Miles († 1369). Der Hamburger Bürgermeister Johannes Miles († 1360) war sein Großvater. Kersten Miles war in zweiter Ehe mit einer Frau namens Hezeke, in dritter Ehe mit einer Frau namens Grete verheiratet. Mit Hezeke hatte er die gemeinsame Tochter Ida, mit Grete die gemeinsame Tochter Hezeke. Beide Töchter waren Nonnen im Kloster Harvestehude und bekamen eine Rente von ihrem Vater.[1] Der Sohn Christianus Miles († 1426) wurde im Jahr 1420 Hamburger Ratsherr.
Nach Kersten Miles wurde die Kersten-Miles-Brücke in Hamburg, die Kersten-Miles-Straße in Cuxhaven sowie eine Vielzahl Schiffe und Boote benannt.
Schaffen
Kersten Miles war ein Zeitgenosse Störtebekers und an dessen Hinrichtung beteiligt. Der Legende nach soll Störtebeker von Kersten Miles zugesagt worden sein, dass all jene Männer überleben dürften, an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbeizugehen vermochte. An elf Männern schritt der Geköpfte vorbei, bevor ihm der Henker den Richtblock vor die Füße warf (laut einigen Quellen ihm ein Bein stellte). Nach dem Sturz des Piraten brach der Bürgermeister allerdings sein gegebenes Versprechen, und alle 73 Seeräuber wurden enthauptet.
Während Miles Amtszeit wurde 1410 der Hamburger Bürger Hein Brand auf Veranlassung Herzog Johanns von Sachsen-Lauenburg wegen Beleidigung verhaftet, musste aber aufgrund von Verfahrensfehlern wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Die Umstände dieser unrechtmäßigen Verhaftung waren einer der Auslöser zur Verabschiedung der ersten Verfassung der Stadt Hamburg.[2]
Literatur
Johann Paul Finke: Nachricht von der alten Hamburgischen Familie derer Miles. Glückwünsche an Lucas von Spreckelsen zur Bürgermeisterwürde. Nicolaus Conrad Wörmer, Hamburg 1750, OCLC838278452 (Digitalisat auf den Seiten der Staatsbibliothek Berlin [abgerufen am 16. Dezember 2014]).[3]
↑Silke Urbanski: Geschichte des Klosters Harvestehude – „In valle virginum“: wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung eines Nonnenklosters bei Hamburg 1245–1530. Veröffentlichung des Hamburger Arbeitskreises für Regionalgeschichte, S. 242.
↑Rudolf Nehlsen: Hamburgische Geschichte nach Quellen und Urkunden. Band1. Lafrentz, Hamburg 1896, S.168–170.