Kaspar war Sohn des ReichstagsabgeordnetenConrad von Preysing und dessen Ehefrau Christiane von Preysing, Mitbegründerin des Marianischen Mädchenschutzvereins und der ersten Katholischen Bahnhofsmission. Er hatte neun Geschwister, darunter vier Brüder. Von seinen Brüdern fiel Johannes im Ersten Weltkrieg, Max Emanuel nahm sich 1913 das Leben, Christoph starb vor dem Erreichen seiner Volljährigkeit und Johann Georg starb 1924 an den Folgen des Krieges. Mit dem frühen Tod von Johann Georgs Sohn im Jahr 1940 starb die Linie Preysing-Lichtenegg-Moos im Mannesstamm aus.
Graf Preysing wollte sich an den Balkankriegen beteiligen, da das deutsche Reich die osmanische Seite aber nicht offiziell unterstützen wollte und deshalb nur 5 Offizieren[2] die Erlaubnis erhielt im Balkan auf türkischer Seite zu kämpfen, hatte er sich auf abenteuerliche Weise selbst der türkischen Armee zur Verfügung gestellt und besaß damit nicht offiziellen Charakter wie seine Kameraden. Nachdem sein inoffizieller Status aufflog, kehrte er Ende 1912 nach Deutschland zurück. Graf Preysing war während des Konflikts der Ansicht, dass man mit türkischen Soldaten die Welt erobern könnte.[3] 1914 wurde er zum Rittmeister beim Stabe des Königlich Bayerischen 7. Chevaulegers-Regiment „Prinz Alfons“.[4] Ab 1914 wirkte er auch als Mitglied der Kammer der Reichsräte in Bayern.[5]
Rudolf von Kramer, Otto von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA. Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden. Kriegstaten und Ehrenbuch 1914-1918. Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966, S. 380–381.
Einzelnachweise
↑Jahresbericht über das K. Wilhelms-Gymnasium zu München 1898/1899.
↑Jehuda Lothar Wallach: Anatomie einer Militärhilfe: d. preuss. -dt. Militärmissionen in d. Türkei 1835-1919. Droste, 1976, ISBN 978-3-7700-0441-6 (google.com [abgerufen am 11. November 2022]).
↑Werner F. Grebner: Der Gefreite Adolf Hitler 1914-1920: die Darstellung bayerischer Beziehungsnetzwerke. Ares Verlag, 2008, ISBN 978-3-902475-48-0 (google.com [abgerufen am 11. November 2022]).
↑Martin H. Geyer: Verkehrte Welt: Revolution, Inflation und Moderne, München 1914-1924. Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, ISBN 978-3-525-35791-0 (google.com [abgerufen am 11. November 2022]).