Im Jahr 1997 erhielt Karlheinz Töchterle die Berufung an den Lehrstuhl für Klassische Philologie der Universität Innsbruck. (Er war von 1987 bis 1989 Vorsitzender der gesamtösterreichischen Studienkommission Klassische Philologie gewesen.) Töchterle war von 2000 bis 2007 zudem Vorstand des Instituts für Sprachen und Literaturen und Studienleiter der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck. Er war Vorsitzender des Kollegiums der Geisteswissenschaftlichen Fakultät von 1998 bis 2004. Von 2005 bis 2007 war er Studienleiter der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät.
Neben seinem Beruf machte Töchterle durch sein ökologisches Engagement in der Landespolitik auf sich aufmerksam. Bis zum Amtsantritt als Rektor der Innsbrucker Universität war er von 1992 an Gemeinderat in Telfes im Stubai, leitete den Umweltausschuss und war auch als Kulturreferent engagiert. 1994 wurde er für Die Grünen Tirol in den Tiroler Landtag gewählt, verzichtete aber aus beruflichen Gründen zugunsten der Bürgerinitiative auf das Mandat. Zwei Jahre später kandidierte er gegen Johannes Voggenhuber bei der Wahl um den Spitzenkandidaten der Grünen für die Europawahl 1996.[5]
Karlheinz Töchterle wurde am 19. April 2011 als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung nominiert.[3] Seine Angelobung als Bundesminister in der Bundesregierung Faymann I durch Bundespräsident Heinz Fischer erfolgte am 21. April 2011.
Obwohl nicht Parteimitglied, kandidierte Töchterle bei der Nationalratswahl 2013 in Tirol als Listenerster für die ÖVP,[8] erhielt viele Vorzugsstimmen und nahm das Mandat an.
Am 12. Dezember 2013 wurde bekannt, dass Töchterle der Bundesregierung Faymann II nicht angehören werde, da in diesem Kabinett von ÖVP-Seite kein eigenständiges Wissenschaftsministerium mehr vorgesehen war. Töchterle kritisierte diese von ÖVP-Obmann Vizekanzler Michael Spindelegger getroffene Entscheidung und kündigte an, im Nationalrat dagegen zu stimmen. Das Wiener Nachrichtenmagazin profil bezeichnete es als den wohl schwersten Sündenfall der neuen Koalition, das Wissenschaftsministerium zugunsten eines völlig überflüssigen Familienministeriums abzuschaffen.[9]
Privates
Töchterle ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Er verfasste mehrere Bild- und Textbände über das Stubaital und über Tirol und war langjähriger Mitarbeiter in der Kulturinitiative Stubai. In der Blasmusikkapelle spielt er Trompete und Flügelhorn.
Wolfgang Kofler (Hrsg.): Gipfel der Zeit – Berge in Texten aus fünf Jahrtausenden (Karlheinz Töchterle zum 60. Geburtstag). Rombach, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-7930-9636-8.