Riccabona stammte aus der Familie Riccabona von Reichenfels und war das älteste von fünf Kindern des Gutsbesitzers Joseph Anton von Riccabona und dessen Ehefrau Maria Rosa Eberschlager von Kofel und Lehenegg.
Von seinem Vater wurde er an die Studienanstalt nach Brixen geschickt. Danach studierte er 1777 an der Universität InnsbruckPhilosophie und entschloss sich nach Abschluss des Studiums 1779 als Mag. phil. auch noch Theologie zu studieren und den geistlichen Weg einzuschlagen.
Als dann infolge des Konkordats von 1817 nach der Säkularisation in Bayern das kirchliche Leben neugeordnet werden sollte, wurde Riccabona am 2. Oktober 1821 als Domkapitular und Dompfarrer nach München berufen. 1822 wurde er Generalvisitator des neuen Erzbistums, 1824 Dom- und königlicher Hofpfarrer in München. In dieser Eigenschaft betreute er die königliche Familie und deren Hof.
Schwere Aufgaben warteten, denn sein Vorgänger hatte während der Säkularisationswirren seine Diözese verlassen, so dass das Bistum faktisch ein Vierteljahrhundert ohne Bischof war. Riccabona organisierte die Bistumsverwaltung neu und unternahm eingehende Diözesanvisitationen, in denen er vor allem auf Wiedereinführung von Religionsunterricht in den Schulen und würdige Feiern der Gottesdienste achtete. Bis 1834 hatte er alle Gemeinden seiner Diözese besucht.
1827 führte er den „Katechismus der christkatholischen Religion für Bayern“ als Einheits-Katechismus in seinem Bistum ein. 1828 eröffnete er das neue Priesterseminar St. Stephan, und 1833 erreichte er die Wiedereröffnung des königlichen Lyzeums als Priesterbildungseinrichtung. 1836 bewirkte er, dass die Maria-Ward-Schwestern das Kloster Niedernburg als Erziehungsanstalt übernahmen. 1837 gab er ein Rituale heraus. Mit Datum vom 1. Januar 1839 erhielt er das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone.[1]
Am 25. Mai 1839 starb Karl Joseph von Riccabona und wurde im Dom zu Passau beigesetzt.
Aloys Halser: Bischof Karl Joseph von Riccabona und seine Zeit (1761-1839). Zum 100jährigen Bestehen des Priesterseminars St. Stephan in Passau. Selbstverlag, Passau 1928.