Karl Heinz Hederich war Sohn eines Lehrers. Er absolvierte nach dem Besuch der Oberrealschule bis zur Obersekunda eine Schlosserlehre. Anschließend arbeitete er als Bürogehilfe und Bauarbeiter. Hederich war Mitglied des Bundes Oberland. Ende Oktober 1922 trat er erstmals der NSDAP bei und nahm 1923 am Hitler-Ludendorff-Putsch teil.
Nach einem Tiefbaustudium an der Höheren Technischen Staatslehranstalt in Nürnberg und nachdem er 1925 das Abitur nachgeholt hatte, studierte er an den Technischen Hochschulen in Danzig und München mit dem Abschluss eines Dipl.-Ing. 1930. Anschließend wurde er von der Reichsbahn übernommen.
1933 wurde er von der NSDAP mit der Behandlung aller Fragen zu den studentischen Verbänden beauftragt. Er war in Personalunion Verbändereferent sowohl der Deutschen Studentenschaft (DSt) als auch des NSDStB.
Hederich war in der DB sowohl stellvertretender Bundesführer auch Schriftleiter des Verbandsorgans Burschenschaftliche Blätter. Die Angaben zum Zeitpunkt der Übernahme dieser zweiten Funktion gehen auseinander. Das Biographische Lexikon der Deutschen Burschenschaft datiert auf 1932,[2] eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter auf Juni 1933.[4]
Bei Kriegsende geriet Hedrich im April 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, wo er bis August 1945 verblieb. Von Dezember 1945 bis September 1948 war er in Recklinghausen und Fallingbostel interniert und im Zuge der Nürnberger Prozesse auch dort in Zeugenhaft genommen. Im Oktober 1949 wurde er in Düsseldorf als entlastetentnazifiziert. Nach seiner Entlassung aus der Internierung war er fast 25 Jahre bis 1972 als Ingenieur in einer Stahlbau-Firma in Mönchengladbach tätig.
Der Marsch zur Feldherrnhalle, Erlebnisse vom November 1918 bis zum 9. November 1923. Ferdinand Scholl Verlag, Leipzig 1934.
Die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS-Schrifttums, ihre Aufgaben und ihre Stellung in Partei und Staat, F. Hirt, Breslau 1937.
Schrifttumspolitische Führung und Dichtung, in "Weimarer Blätter – Festgabe zur Woche des deutschen Buches 1937", Poeschel & Trepte, Leipzig, 1937.
Nationalsozialismus und Buch, Verl. H. Marxen, Mainz 1938.
Deutsche Rechtserneuerung, Eher, Berlin, 1939.
Adolf Hitler, Bibliogr. Inst., Leipzig 1942.
Literatur
Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Band 6). Synchron, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8, S. 72.
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 270–271, hier: S. 271.
Erschließungsband zur Mikrofiche-Edition: Mit einer Einleitung von Angelika Ebbinghaus zur Geschichte des Prozesses und Kurzbiographien der Prozeßbeteiligten. S. 82. Karsten Linne (Hrsg.): Der Nürnberger Ärzteprozeß 1946/47. Wortprotokolle, Anklage- und Verteidigungsmaterial, Quellen zum Umfeld. Im Auftrag der Hamburger Stiftung Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts herausgegeben von Klaus Dörner, Deutsche Ausgabe, Mikrofiche-Edition, München 1999. (Kurzbiografie)
↑ abHelge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 270–271, hier: S. 271.
↑Heike Ströle-Bühler: Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik: eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933. Peter Lang, 1991. S. 11.
↑Peter Stitz: Der CV 1919–1938: Der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus. Gesellschaft für Studentengeschichte und studentisches Brauchtum, 1970. S. 233.
↑Michael Grüttner, Studenten im Dritten Reich, Paderborn u. a. 1995, S. 295.
↑Vgl. Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik. Synchron, Heidelberg 2004, S. 72.