Die Stadt hatte Ende 2020 fast 120.000 Einwohner und wird aus 28 Mahalles (Stadtvierteln) gebildet, die im Durchschnitt von 4.258 Menschen bewohnt werden. Karabük ist durch das große Stahlwerk geprägt. Der Name Karabük bedeutet „schwarzes Gestrüpp“. Die Stadt liegt etwa 145 km Luftlinie nördlich der Landeshauptstadt Ankara (212 Straßenkilometer bis ins Stadtzentrum Ankara-Yenimahalle[3]). Karabük wurde am 25. Juni 1939 in den Rang einer Stadtgemeinde (Belediye) erhoben.[4]
Landkreis
Der gleichnamige Landkreis ist der bevölkerungsreichste der Provinz, er beherbergt Ende 2020 fast 54 Prozent der Landkreisbevölkerung. Neben der Hauptstadt besteht er aus 37 Dörfern (Köy) mit insgesamt 11.960 Einwohnern, also 323 Bewohner pro Dorf. Sechs Dörfer haben mehr Einwohner als der Durchschnitt, drei haben weniger als 100 Einwohner. Die größten Dörfer sind Cumayani (2.844) und Zopran (1.933 Einw.). Das kleinste Dorf zählt 21 Einwohner (Kapaklı).
Geschichte
Karabük entstand am Zusammenfluss der Bäche Soğanlı Çayı und Araç Çayı, die dort gemeinsam den Fluss Filyos (türkisch Filyos Çayı, auch Yenice Irmağı) bilden. Karabük ist keine historische Stadt. Der Ort war ursprünglich eine Mahalle des Dorfes Öğlebeli, das um 1900 aus einem von wenigen Häusern umgebenen kleinen Bahnhof an der Strecke zwischen Zonguldak am Schwarzen Meer und Ankara im Süden bestand. Die Stadt entstand 1939 nach der Gründung des ersten Stahlwerkes in der Türkei und nahm eine rasante Entwicklung. Die Grundsteinlegung erfolgte am 3. April 1937. Zwei Jahre später wurde die Produktion aufgenommen. Für die Fabrikarbeiter wurden einfache Unterkünfte im Tal des Araç gebaut. Diese bildeten den Ausgangspunkt für die Viertel Dereevler und Yüzevler. Für Ingenieure und Beamte entstand das Viertel Yenişehir. Karabük vergrößerte sich rasch und besaß 1940 bereits 6.825 Einwohner. Bis 1955 verdoppelte sich die Zahl auf 15.624.
Im Jahr 1941 wurde Karabük ein Bucak von Safranbolu. 1953 erhielt Karabük den Status als Hauptstadt eines Landkreises der Provinz Zonguldak. Mit Bildung der gleichnamigen Provinz im Jahr 1995 wurde Karabük zur Provinzhauptstadt erhoben.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Karabük sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).[5]
Jahr
Provinz
Landkreis
Stadt
real
proz.
real
proz.
real
2020
243.614
53,85
131.186
90,88
119.226
2019
248.458
53,78
133.615
90,91
121.464
2018
248.014
53,22
131.989
89,99
118.776
2017
244.453
55,53
135.737
88,07
119.548
2016
242.347
55,46
134.406
88,07
118.373
2015
236.978
55,98
132.658
88,62
117.557
2014
231.333
55,18
127.658
88,73
113.277
2013
230.251
54,16
124.711
88,47
110.338
2012
225.145
54,91
123.616
89,42
110.537
2011
219.728
54,31
119.328
90,93
108.504
2010
227.610
52,42
119.303
91,12
108.710
2009
218.564
54,31
118.713
91,12
108.167
2008
216.248
53,95
116.671
90,98
106.148
2007
218.463
54,51
119.084
88,31
105.159
Volkszählungsergebnisse
Die Tabelle zeigt die Bevölkerungsentwicklung von Karabük anhand der Volkszählungen. Dabei werden verschiedene Stadien bzw. Ebenen durchlebt, von Bucak/Nahiye über Kreis(İlçe/Kaza) bis hin zur Provinz. Gleichzeitig werden die Einwohnerstände der Stadt (Şehir) mit denen der übergeordneten Ebene verglichen. Die Daten wurden den E-Books (der Originaldokumente[6]) entnommen.
Jahr
Einw. Region
Anzahl Dörfer
Einw. Stadt
Bemerkung
Nahiye im Kaza Safranbolu (Vilâyet Zonguldak)
1940
15.019
25
05.382
Verwaltungssitz Arıcak
Bucak im İlçe Safranbolu (Vilâyet Zonguldak)
1945
20.064
26
10.682
Verwaltungssitz Karabük
1950
63.957
28
09.778
dito
Kaza im Vilâyet Zonguldak
1955
49.654
34
15.624
incl. Yenice Nahiye (18 Dörfer mit 16.545 Einw.)
İlçe im İl (Provinz) Zonguldak
1960
66.246
34
31.440
incl. Yenice Bucak (18 Dörfer mit 19.386 Einw.)
1965
84.457
34
46.169
incl. Yenice Bucak (15/38.288)
1970
103.767
37
64.999
incl. Yenice Bucak (15/23.016)
1975
116.088
39
69.182
incl. Yenice Bucak (17/24.266)
1980
131.349
39
84.137
incl. Yenice Bucak (19/47.212)
1985
152.569
40
94.818
incl. Yenice Bucak (19/47.751)
1990
123.361
39
105.373
Yenice wird 1987 ein eigener Kreis
seit 1995 eigenständiger Kreis (İlçe Karabük)
1997
118.146
41
159.967
2000
116.804
42
100.749
Stadtbild
Die Straße nach Ankara führt am Stahlwerk Kardemir vorbei, das etwa einen Kilometer südlich des modernen Geschäftszentrums in der Ebene liegt. Die nördlich der Bahnstrecke Irmak–Karabük–Zonguldak verlaufende Hauptstraße wird von Alleebäumen gesäumt. Südlich vom zentralen Bahnhof fließen die beiden Flüsse zusammen. An den übrigen Seiten wird die Stadt von teilweise bewaldeten Hügeln begrenzt.
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Safranbolu, Kleinstadt 9 Kilometer nördlich mit Gebäuden aus osmanischer Zeit
Su Kemeri, byzantinisches Aquädukt etwa 16 Kilometer nördlich