Das Gebiet am Kap Muroto wurde 2011 in das Global Network of National Geoparks aufgenommen. Seit 2015 ist es mit einer Fläche von 248,2 km² als UNESCO Global Geopark ausgewiesen. Der einige hundert Kilometer vor dem Kap gelegene Nankai-Graben bildet eine Subduktionszone, die durch die Subduktion der philippinischen Platte unter Japan, das Teil der eurasischen Platte ist, verursacht wird. Das keilförmige Kap von Muroto wurde so durch die Subduktion der ozeanischen Platte und die Hebung von Land gebildet und wird weiterhin in 1000 Jahren um 1 bis 2 m angehoben, was zu den weltweit höchsten Anhebungsraten gehört. Der Geopark wird von einem Akkretionskeil aus dem späten Paläogen bis frühen Neogen unterlagert, der an der Plattengrenze gebildet wurde. Der Subduktionsprozess verursachte auch ein Eindringen von Gabbro und eine schwache Metamorphose in den Sandstein- und Tonsteinschichten. Die Insel Shikoku ist auch von einer Ost-West-Kompression betroffen, die neben der Anhebung des Kaps Muroto und des Kaps Ashizuri ein Absinken der Tosa-Bucht auslöst. Die tektonische Situation verursacht in der Region Erdbeben, die von Tsunamis begleitet werden können.
In der Nähe der Küste bildeten sich in der letzten Zwischeneiszeit vor 125.000 Jahren Meeresterrassen, mit Ebenen auf 180 m über dem heutigen Meeresspiegel. Besucher des Geoparks können u. a. Fossilien von Unterwasserorganismen und Turbidite sehen.[3][4]
Landmarken
Auf dem Berg an der Landspitze befindet sich auf 151 m der weiße Kap-Muroto-Leuchtturm, der am 1. April 1889 fertig gestellt wurde. Mit einem Linsendurchmesser von 2,6 m erreicht der Lichtstrahl des Leuchtturms eine Entfernung von bis zu 49 km.[5] Südwestlich steht eine Bronzestatue von Nakaoka Shintarō, einem Samurai, der im 19. Jahrhundert gegen das Tokugawa-Shōgunat kämpfte. An der Südostseite des Kaps befindet sich der Strand Tsukimigahama („Mondbetrachtungsstrand“) und nördlich davon ein Denkmal für Kriegsgefallene. Weiter nördlich im bergigen Landesinneren befindet sich zudem der Hotsumisaki-ji, ein Tempel des Shingon-Buddhismus gehört. In der traditionellen Zählung ist er der 24. Tempel des Shikoku-Pilgerwegs.[6]
Murotomisaki-Leuchtturm
Observatorium
Statue von Nakaoka Shintarō
Haupthalle des Hotsumisaki-ji
Tsukimigahama
Flora und Fauna
Das Küstengebiet um Kap Muroto ist als Ecologically or Biologically Significant Marine Area (EBSA) Japans gelistet. Innerhalb der 36 km² großen Fläche finden sich 0,1 km² Korallenriffe und 1,7 km² Tangwäldern. Letztere erstrecken sich von Sakihama bis in die Nähe des Kaps und bestehen aus typischen Arten wie der BraunalgeEcklonia kurome. Die Küste ist entlang 2,9 km bzw. zu 13,1 % als natürliche Küste klassifiziert.[7]
An Land wächst Küsten- und subtropische Vegetation. So sind an Wildblumen u. a. Aloen, Hakenlilien und die LeimkräuterartSilene keiskei var. minor (jap. „Hiranji“) verbreitet. Zudem gibt es mehrere Chrysanthemenarten, die nur in dieser Region vorkommen. An der Sakamoto-Küste wächst auffällig rotblühender Hibiskus. Das bergige Landesinnere des Kaps ist dicht mit immergrünem subtropischen Wald bedeckt. Dort wächst die im Japanischen „Akō“ genannte FeigenartFicus superba var. japonica. Am Dannotani finden sich zahlreiche alte Zedern, die Stammumfänge on bis zu 13 m aufweisen. Zudem sind Silberbaumgewächse und die MagnolienartMagnolia compressa verbreitet und an den Berghängen wachsen Sumpffarngewächse wie Thelypteris acuminata und Cyclosorus interruptus. Die Pflanzengesellschaft am Kap Muroto wurde am 24. März 1928 als nationales Naturdenkmal ausgewiesen.[4][8]