Das Kahnbein ist der biomechanisch wichtigste Knochen der Handwurzelknochen. Eine Kahnbeinpseudarthrose kann beim Ausbleiben der Bruchheilung einer Fraktur des Kahnbeines entstehen. Bei der konservativen, nicht operativen Behandlung werden Pseudarthroseraten von 23 % berichtet,[3] bei der operativen Behandlung wird in der Literatur von Pseudoarthroseraten zwischen 5 und 15 % berichtet.[4] Die Kahnbeinpseudarthrose hat somit im Wesentlichen zwei Ursachen:
Die Kahnbeinfraktur bleibt unerkannt, da sie im Röntgen nicht vom behandelnden Arzt erkannt wird, oder der Patient nicht ins Spital ging.
Die Kahnbeinfraktur wurde operativ versorgt und es kommt dennoch zu einer Pseudarthrose, aufgrund nicht fusionierender Knochenfragmente.
Die Therapie erfolgt operativ, indem die Pseudarthrose entfernt wird und der dann verbleibende Defekt im Kahnbeinknochen mit einem Knochenspan aus dem Beckenkamm oder Knochenersatzmaterial stabilisiert wird (Operation nach Matti-Russe).[5][6][7] Zusätzlich kann eine Stabilisation mit einer Herbert-Schraube, die auch bei der Behandlung des Kahnbeinbruches eingesetzt wird, erfolgen.
Literatur
O. Russe: Fracture of the carpal navicular. In: J Bone Joint Surg [Am]. 42-A, 1960, S.759–768, PMID 13854612 (englisch).
Lars Nebermann, Jacek Kotas, L. Graumann, L. Perlick, Rüdiger Döhler: Die Therapie der Skaphoidpseudarthrose. In: Wehrmedizinische Monatsschrift. Band45, 2001, S.217–218.
Einzelnachweise
↑Köhler, Zimmer: Grenzen des Normalen und Anfänge des Pathologischen im Röntgenbild des Skeletts. Georg Thieme, Stuttgart/New York 1989, ISBN 3-13-111723-0.
↑R. v. Koppenfels, H. Frössler: Angeborene und erworbene Teilungen des Os naviculare, der Patella und der Fußsesambeine. In: Archiv für orthopädische und Unfall-Chirurgie. Band78, 1974, S.107–121, doi:10.1007/BF00416882.
↑P.G. Juten, L. Mannil, H.H. Homann, F. Jostkleigrewe: Knöcherne Verletzungen der Handwurzel. In: Trauma und Berufskrankheit. Band16, Nr.1, 1. Februar 2014, ISSN1436-6282, S.121–128, doi:10.1007/s10039-013-2027-5.
↑A. Arsalan-Werner, M. Sauerbier, I. M. Mehling: Skaphoidfraktur und Skaphoidpseudarthrose. In: Trauma und Berufskrankheit. Band18, Nr.4, 1. Mai 2016, ISSN1436-6282, S.376–385, doi:10.1007/s10039-016-0147-4.
↑A. Dacho u. a.: Die Rekonstruktion von Skaphoidpseudarthrosen durch die Operation nach Matti-Russe. In: Der Unfallchirurg. Band107, 2004, S.388–396, doi:10.1007/s00113-004-0748-4.
↑JF Hooning van Duyvenbode u. a.: Pseudarthrosis of the scaphoid treated by the Matti-Russe operation. A long-term review of 77 cases. In: Journal of Bone and Joint Surgery. Band73, 1991, S.603–606, PMID 2071643 (englisch).
↑H. Matti: Über die Behandlung der Navicularefraktur und der Refraktura patellae durch Plombierung mit Spongiosa. In: Zentralblatt für Chirurgie. Band64, 1937, S.2353–2359.
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