Der Gemeinderat der Einheitsgemeinde Kabelsketal hat, neben dem Bürgermeister, 20 Mitglieder. Der Bürgermeister der Gemeinde war von 2004 bis 2018 Kurt Hambacher. Er wurde am 12. September 2004 erstmals in dieses Amt gewählt und im März 2011 mit 63,2 % der Stimmen wiedergewählt.[4] Am 29. April 2018 wurde der parteilose Steffen Kunnig in einer Stichwahl mit 71,33 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Kabelsketal gewählt.[5] Im Gemeinderat sind seit der letzten Kommunalwahl am 9. Juni 2024 folgende Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerber, sortiert nach Stimmenanzahl, vertreten: AfD, CDU, Unabhängige Wähler Kabelsketal, Pro Kabelsketal, Die Linke, SPD sowie ein parteiloser Einzelbewerber. Die FDP und Bündnis 90/Die Grünen sind seit 2024 nicht mehr im Gemeinderat vertreten.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften:
Dieskau (3100 Einwohner) mit den Ortsteilen Dieskau und Zwintschöna
Dölbau (1170 Einwohner) mit den Ortsteilen Dölbau, Kleinkugel und Naundorf
Großkugel (2205 Einwohner) mit den Ortsteilen Beuditz und Großkugel
Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich in der Ortschaft Gröbers.
Wappen und Flagge
Blasonierung: „In Grün über Gold talförmig erniedrigt geteilt, oben aus der Talmulde wachsend ein beidseits von je zwei pfahlweise gestellten, facettierten silbernen Würfeln mit dornspitz ausgezogenen Ecken begleiteter, dreiblättriger, bewurzelter goldener Eichenspross, unten ein blauer Wellenbalken.“
Die Farben der Gemeinde, abgeleitet von den Schildfarben, sind Gold und Grün. Die Gemeinde Kabelsketal führt eine gelb-grün (1:1) gestreifte (Längsform, Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegte Flagge.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde befinden sich mehrere Gewerbeparks. Vor allem wegen des nahe gelegenen Flughafens Leipzig/Halle sind zahlreiche Unternehmen der Logistikbranche, wie beispielsweise General Logistics Systems und Kraftverkehr Nagel, in Kabelsketal angesiedelt. Des Weiteren haben sich in der Gemeinde regionale Unternehmen niedergelassen. Zudem befinden sich hier die Hauptproduktionsstätte des Modul- und Systemgebäudeherstellers der Kleusberg-Gruppe, ein Kundenservicecenter der Vodafone Deutschland GmbH mit etwa 600 Mitarbeitern und den neuen Produktionsstandort der Firma Enka Tecnica, ein Tochterunternehmen der Reifenhäuser-Gruppe. Direkt an der A 14 in Gröbers befinden sich zwei Gebäude der enviaM-Gruppe mit der Hauptverwaltung der Mitteldeutschen Gasversorgung GmbH (MITGAS) mit mehr als 400 Mitarbeitern sowie der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom mbH MITNETZ STROM[7] und der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas mbH.
Verkehr
Die Gemeinde liegt unmittelbar an der B 6, der A 9 und der A 14. Der Flughafen Leipzig/Halle befindet sich ca. 4 Kilometer östlich der Gemeinde.
In Kabelsketal befindet sich auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Dieskau-Zwintschöna eine Polizeiwache, die im Rahmen der Polizeistrukturfortentwicklung in Kabelsketal seit Oktober 2014 mit zwei Regionalbereichsbeamten (RBB) besetzt ist. Zu den Aufgaben der Regionalbereichsbeamten gehört die Präventionsarbeit, Verkehrserziehung an den Schulen sowie die Problemlösung durch reguläre Polizeiarbeit. Darüber hinaus stehen sie in regelmäßigem Kontakt zu verschiedenen Vereinen und Organisationen und unterstützen diese. Die RBB halten in den vier Ortschaften regelmäßige Bürgersprechstunden ab. Ergänzend zu den RBB sind rund um die Uhr Polizeibeamte des Polizeirevier Saalekreis im Dienst, die auf Notrufe reagieren und polizeiliche Maßnahmen bei Verkehrsunfällen und Straftaten durchführen.[8]
FF Kleinkugel 26. November 1935 FF Naundorf-Dölbau 1936 Auflösung 1990, Neugründung 1. Januar 1998
30
FF Gröbers
1931
15
FF Großkugel
26. Mai 1927
24
FF Osmünde
1934
20
FF Schwoitsch
1926
15
Insgesamt haben die Feuerwehren in Kabelsketal etwa 120 Einsatzkräfte in den aktiven Einsatzabteilungen. Den Freiwilligen Feuerwehren sind jeweils eine Jugendfeuerwehr und eine Kinderfeuerwehr sowie eine Alters- und Ehrenabteilung angegliedert.
Geschichte
Die Dörfer im heutigen Kabelsketal mussten sich im 18. und 19. Jahrhundert gemäß des königlich-preußischen Reglements für das platte Land des Herzogtums Magdeburg vom 18. Januar 1772 mit anderen Saalkeisdörfern zu einer Spritzen-Assoziation zusammenschließen. So gehörten Zwintschöna mit Reideburg, Schönnewitz, Krondorf, Büschdorf, Diemitz und Kanena zur Assoziation VI. Kleinkugel, Benndorf, Bennewitz, Osmünde, Gottenz, Schwoitsch, Großkugel und Gröbers gehörten zur Assoziation VII. Dieskau mit Pritschöna, Wesenitz, Lochau, Döllnitz, Osendorf und Bruckdorf gehörten zur Assoziation VIII.[9]
Die Anschaffung einer ersten Feuerspritze und die Errichtung eines Spritzenhauses ist beispielsweise für die damalige Gemeinde Osmünde im Jahr 1801 belegt. Im Jahr 1809 sind dort zudem erste organisierte Feuermänner schriftlich nachgewiesen:
„Zu Weihnachten hat die Gemeinde im voraus bezahlt 2 Taler 8 Sgr., davon habe ich für die Feuermänner 1 Taler 20 Sgr. Bezahlt.“[10]
Im Jahr 1829 wurde eine erste Feuerspritze für Großkugel und 1862 für Beuditz angeschafft. Nach Auflösung der Spritzen-Assoziationen bildeten die Gemeinden Bruckdorf und Kanena bis 1878 mit Kleinkugel und Zwintschöna einen Spritzenverband, der aufgrund der Anschaffung eigener Feuerspritzen 1878 aufgelöst wurde. Seit mindestens 1904 existierten verschiedene Pflichtfeuerwehren in den damaligen Gemeinden. Ab 1907 und bis 1936 wurden die Freiwilligen Feuerwehren der heutigen in Kabelsketal liegenden Dörfer gegründet. Daneben existierte ebenfalls eine Grubenwehr der Chemischen Fabrik Buckau in Gröbers.[11]