Die Künstlergesellschaft Allotria wurde 1873 von Franz von Lenbach und Lorenz Gedon in München gegründet. Anlass dazu war der Austritt von etwa 50 Künstlern aus der Münchner Künstlergenossenschaft. Die Allotria galt nach ihrer Gründung als ein Treffpunkt der „Revolutionäre“ der damaligen Münchner Kunstszene, die nicht im etablierten Glaspalast ausstellten. 1879 wurde Lenbach zum Präsidenten gewählt. Außerdem war Carl Josef Bauer 10 Jahre lang Präsident der Künstlergesellschaft.[1]
Um vom gesellschaftlich und im Kunstbetrieb sehr einflussreich gewordenen, 1882 nobilitierten „Künstlerfürsten“ Ritter von Lenbach unabhängiger ausstellen zu können, kam es wiederum zu einer Abspaltung: 1892 gründete sich aus der Allotria heraus die Münchener Secession.
Die Gesellschaft traf sich ursprünglich im Schlachthaus des „Abenthum“, einer der ältesten Münchner Gastwirtschaften. Auch heute ist die Künstlergesellschaft Allotria eine bunte Gesellschaft von etwa 40 Künstlern unterschiedlichster Disziplinen und spiegelt mit ihrer Vielfalt den Geist ihrer Gründer wider. Die Mitglieder treffen sich wöchentlich im Allotria-Keller des Künstlerhauses am Lenbachplatz, darunter der Bildhauer Michael Gattnarzik, der Maler und Kunsthistoriker R. Legler, der Maler J. Jung, der Musiker und Tontechniker Peter Lang. Das Künstlerhaus wurde von Mitgliedern der Allotria gegründet und 1900 eingeweiht.
Literatur
Julie Kennedy: Franz von Stuck und die Karikatur in der Allotria. 18. Jahresausstellung 2006/2007, Franz von Stuck Geburtshaus Tettenweis. Förderkreis Franz von Stuck, Tettenweis 2006, ISBN 3-9808944-3-6.
Peter Grassinger: Münchner Feste und die Allotria. Ein Jahrhundert Kulturgeschichte. Verlags-Anstalt Bayerland, Dachau 1990, ISBN 3-89251-097-0.
Allotria: Marginalia. In: Kunst für alle, Heft 2, 15. Oktober 1911; uni-heidelberg.de
Die Münchener Künstlergesellschaft Allotria und ihr Heim. In: Die Gartenlaube. Heft 16, 1887, S.261, 263–264 (Volltext [Wikisource]).
Erwähnung der radfahrenden Mitglieder der Künstlergesellschaft „Allotria“. In: Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine, 1897/98, S. 147; Wikisource (PDF).