Kästorf ist der nördlichste Ortsteil der niedersächsischen Stadt Gifhorn mit etwa 3100 Einwohnern.[2] Der Ort hat die Form eines Straßendorfs, das sich entlang der 2,6 km langen Hauptstraße erstreckt.
Das Gebiet des Ortsteils Kästorf erstreckt sich im Übergangsbereich zwischen Harz und Heide im Norden von Gamsen und südlich von Wagenhoff. Die durch den Ort führende Hauptstraße entspricht dem früheren Streckenverlauf der B 4.
Kästorf grenzt im Uhrzeigersinn an die Feldmarken folgender Ortschaften: Westlich Wilsche, nordwestlich Ummern, nördlich Wagenhoff und Wesendorf, östlich Neudorf-Platendorf sowie an Gamsen, von dessen Gebietsteilen es in allen vier Himmelsrichtungen umschlossen wird.[3]
Geschichte
Die ehemalige Gemeinde Kästorf wurde im Zuge der niedersächsischenGebietsreform am 1. März 1974 in die Stadt Gifhorn eingemeindet.[4]
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat von Kästorf setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen, dem der Ortsbürgermeister vorsteht. Dieses Gremium ist zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dem Rat der Stadt Gifhorn.
Der Ortsbürgermeister ist Jürgen Völke (Unabhängige Liste Gifhorn). Sein Stellvertreter ist Thomas Meister (Bündnis 90/Die Grünen).[6]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Kästorf stammt vom Hauptstaatsarchiv Hannover und von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat.[7] Das Wappen wurde am 24. Mai 1963 vom Gemeinderat beschlossen und die Genehmigung wurde am 4. Juli desselben Jahres durch den lüneburgischen Regierungspräsidenten erteilt.[8]
Wappenbegründung: Der abgebildete Bienenkorb symbolisiert den Fleiß. Das dargestellte Horn hat die Gemeinde Kästorf aus dem Wappen des Landkreises Gifhorn entlehnt.
Vereinssport wird im „SSV Kästorf von 1922 e. V.“ betrieben.[10] Zu den ausgeübten Sportdisziplinen gehören Fußball, Gymnastik, Tennis und Turnen. Der Verein wurde 1920/22 als „SV Germania Kästorf“ gegründet.
Die Sporthalle der Diakonie wurde von der Stadt Gifhorn erworben und soll 2022 nach einer langjährigen Übungsleiterin des SSV in Ute-Lehner-Halle umbenannt werden.[11]
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Im Norden Kästorfs befindet sich die Diakonie Kästorf, ein Hilfsunternehmen, das sich in den Bereichen Altenpflege, Behindertenhilfe, Jugendhilfe und Wohnungslosenhilfe betätigt.[12]
Im Herbst findet das Erntedankfest statt, welches mit einem Umzug mit Traktor und Wagen durch das Dorf führt
Am ersten Advent wird ein Weihnachtsbaum im Ort aufgestellt
An Himmelfahrt findet die jährliche Fahrradrallye statt
Im Januar findet ein Feuerwehrball statt, der jährlich mit neuen Themen geschmückt wird
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Olaf Prenzler (* 1958), Leichtathlet (Sprinter) und Olympiateilnehmer, 1982 Europameister im 200-Meter-Lauf, gewann vier weitere Medaillen bei den Europameisterschaften 1978, 1982 und 1986
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Otto Strecker (1851–1927), lutherischer Geistlicher und Publizist, er wechselte 1890 auf die dritte Pfarrstelle der Stadt Gifhorn, zu der insbesondere die Arbeiterkolonie Kästorf gehörte
Franz Laufke (1901–1984), Jurist und Hochschullehrer, er war als Privatgelehrter und Nachtwächter in Kästorf tätig
Hermann Speckmann (* 1937), Sozialarbeiter, Diplom-Pädagoge und Sachbuchautor, er war in den Diakonischen Heimen in Kästorf tätig (1982–2000)
Amt für Landesplanung und Statistik (Hrsg.): Die Landkreise in Niedersachsen. Der Landkreis Gifhorn (= Deutsche Landkreise, Handbuch für Verwaltung, Wirtschaft und Kultur Veröffentlichungen. Reihe D. Band26). Walter Dorn Verlag, Bremen-Horn 1972, ISBN 3-87172-327-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Wilhelm Warnecke: Geschichte unseres Dorfes Kästorf. Hrsg.: Stadt Gifhorn. Eigenverlag, Gifhorn 1987.
↑
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950. Band33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln August 1952, S.43, Sp.1 (Digitalisat [PDF; 26,4MB; abgerufen am 22. Juni 2019] Landkreis Gifhorn, S. 52).
↑ abMatthias Nerlich: Begründung zum Bebauungsplan Nr. 15 „Silbereiche Süd“, mit örtlicher Bauvorschrift (ÖBV). Hrsg.: Stadt Gifhorn. Gifhorn 9. November 2017, S.6 (Digitalisat [PDF; 863kB; abgerufen am 28. September 2018]).
↑Abgrenzung der Ortschaften und des Stadtgebietes. (PDF; 3,1 MB) In: Internetseite der Stadt Gifhorn. Stadt Gifhorn/Fachbereich Stadtplanung – Quelle der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, 2017, abgerufen am 28. September 2018.
↑Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC256065728 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. März 2022]).
↑ abArnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch – Die Wappen und Flaggen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitungsverlag. Johann Heinrich Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S.50 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).