Ján Chalupka wurde in der Familie des evangelischen Pfarrers Adam Chalupka geboren; in diese Familie wurde auch sein Bruder und ebenfalls Schriftsteller Samo Chalupka geboren. Zuerst bekam er Bildung zuhause, dann ging in die Schule in Brezno und Ožďany, dann in die Kollegien in Leutschau, Eperies und Sárospatak, bevor er seine Studien in Wien und Jena abschloss. Er arbeitete als Lehrer in Neusohl, Ožďany und Käsmark, dann von 1824 bis zum Tod als Pfarrer in Brezno.
Werke
Ján Chalupka ist am meisten bekannt für seinen Beitrag als Gründer des slowakischen Dramas. Er schrieb bis 1848 auf Tschechisch, danach Slowakisch und übersetzte auch auf Tschechisch geschriebene Werke ins Slowakische. Vereinzelt schrieb er auch auf Deutsch und Ungarisch. In seinen Werken werden Lokalpatriotismus bzw. Kleinbürgertum, Magyarisierungversuche, Kriecherei, Konservativismus und bürgerliche Feigheit kritisiert und verspottet. Er benutzt das Phänomen „Kocúrkovo“, das slowakische Äquivalent der deutschen Stadt Schilda oder englischen Gotham. Bis heute wird das Wort Kocúrkovo im Slowakischen verwendet, um Unterentwicklung, verwirrende Verhältnisse, Chaos und ähnliches auszudrücken.
1830 – Kocourkovo, aneb: Jen abychom v hanbě nezůstali, bzw. slowakisch: Kocúrkovo, alebo: Len aby sme v hanbe nezostali (übersetzt: Kocourkovo oder: Nur damit wir nicht in der Schande bleiben).
1832 – Všecko naopak, aneb: Tesnošilova Anička sa žení a Honzík se vydáva
1833 – Trasořitka, anebo: Stará láska se předce dočekala
1835 – Třináctá hodina, aneb: Však se nahledíme, kdo bude hlásníkem v Kocourkově
1837 – Starouš plesnivec anebo Čtyry svadby na jednom pohřebe v Kocourkově slowakisch: Starúš pliesnivec alebo: Štyri svadby na jednom pohrabe v Kocúrkove (übersetzt: Der Schimmelgreiß oder: Vier Hochzeiten und ein Begräbnis im Kocourkov).
1835 – A vén szerelmes, vagy a Tozházi négy völegény
1854 – Dobrovoľníci
1862 – Huk a Fuk anebo: Prvý apríl
1862 – Černokňažník
1873 – Juvelír
Prosa
1836 – Kocourkovo (eine prosaische Version)
1841 – Bendeguz, Gyula Kolompos a Pišta Kurtaforint. Roman, ungarisch geschrieben, deutsch veröffentlicht: Bendeguz, Gyula Kolompos und Pista Kurtaforint. Eine Donquixottiade nach der neuesten Mode von P. P., Satire.
Andere
1838 – Durch welche Mittel lässt sich die Verbreitung der magyarischen Sprache unter den Einwohnern Ungarns am sichersten erzielen?, politische Schrift
1841 – Ungarische Wirren und Zerwürfnisse, politische Schrift
1841 – Schreiben des Grafen Carl Zay, General-Inspectors der Evangelischen Kirchen und Schulen Augsburgischen Confession in Ungarn an die Professoren zu Leutschau, Broschüre
1842 – Zpěvník evanjelický aneb Písně duchovní staré i nové, Gesangbuch
1846 / 1847 – Kázně nedělní a svátečné, Predigte
1858 – Geschichte der Generalsynoden beider evangelischen Konfessionen der Ungarn vom Jahre 1791, historische Studie