Dörfel begann seine berufliche Tätigkeit in den 1850er Jahren bei den Österreichischen Staatsbahnen. In den 1860er Jahren machte er sich selbständig. 1863 wurde er Zivilingenieur und Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins, 1868 auch der Niederösterreichischen Ingenieurkammer. Dort war er Präsident und standespolitisch sehr engagiert. Zudem war Dörfel von 1863 bis 1865 und wieder von 1872 bis 1898 Mitglied der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens.
Julius Dörfel wurde auf dem Dornbacher Friedhof bestattet. Er war unverheiratet und hinterließ sein ansehnliches Vermögen karitativen Einrichtungen sowie seiner Nichte, die ihm den Haushalt geführt hatte, und anderen Verwandten.
Werk
Dörfel war ein typischer Vertreter des historistischen Stils. Er verwendete ausschließlich Formen der Neorenaissance. In der Zeit der Entstehung der Wiener Ringstraße und der damit verbundenen Stadterweiterung errichtete Dörfel dort zahlreiche Miethäuser. Seine Gebäude besitzen meist im Erdgeschoss Geschäftslokale, im Mezzanin Büros und Lager und darüber Wohnungen, und genügen den repräsentativen Ansprüchen seiner Auftraggeber.
Mitarbeit beim Bau der Eisenbahn-Theissbrücke bei Szegedin (1854)