Julie Hayward, deren Eltern ursprünglich in London lebten und dann nach Österreich emigrierten,[1] wurde in Salzburg geboren. Sie absolvierte von 1987 bis 1993 ein Diplomstudium im Fach Produktgestaltung / Keramik bei Matteo Thun an der Universität für angewandte Kunst Wien, das sie mit dem akademischen Grad Magistra artium abschloss. Von 1997 bis 2007 unterrichtete sie an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. 2002 und 2010 hielt sie sich mit Atelierstipendien des Landes Salzburg in New York und Berlin auf. 2011/2012 lehrte sie in der Abteilung Plastische Konzeptionen / Keramik an der Kunstuniversität Linz.[2]
2014 wurde Hayward mit dem Großen Kunstpreis des Landes Salzburg ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich von „der Konsequenz ihrer Wertentwicklung“ und „der persönlichen Bildsprache ihrer Skulptur-Konzepte“ beeindruckt. Hayward arbeite „überzeugend in unterschiedlichen Zusammenhängen, ob Kunst im öffentlichen Raum, im historischen Ambiente oder bei Themenausstellungen“.[3] 2017 erhielt Hayward den Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst.[4]
Zu Julie Haywards Gesamtwerk gehören Skulpturen und skulpturale Installationen, Zeichnungen und Fotografien. Charakteristisch für ihr Frühwerk sind lebensgroße Keramik-Skulpturen, wobei sie archaische, organoide und erotische Motive wählte. Im Laufe ihrer künstlerischen Entwicklung löste sie sich von schweren Materialien wie Ton und Gips und begann stattdessen mit leichteren Werkstoffen wie Aluminium, Textilien (Plüsch, Fellimitate), Epoxy, Silikon, Polyester und Schaumstoff zu arbeiten. Gleichzeitig wechselte sie von geschlossenen zu offenen Formen. Ihre Arbeiten weisen philosophische, psychologische und traumhafte Bezüge auf.[6] Sie werden als „kosmonautisch und utopisch“ oder „technoid-surreal“ beschrieben.[7]
Cyclass, 2002, Objekt aus Aluminium, aus dem Wasser tropft („cycle assistant“ = Assistent für den Naturkreislauf) innerhalb eines Biotops, Landwirtschaftsschule Kleßheim
Don’t try to be ..., 2005, zweizeiliger Schriftzug (Thema Gruppenzwang, Aufforderung, zu sich selbst zu stehen) an der Turnsaalfassade der Schule Pfeilgasse, Blindengasse 22–24, Wien
abtauchen/auftauchen, 2009, künstlerische Gestaltung der Unterführung Löwengasse mit Schriftzügen, Leuchtstreifen und großformatigem Leuchtbild, Wien[8]
ich atme innerlich ..., 2011, Schriftzüge (Thema positive Affirmationen für Kinder, nach einem Gedicht von Ernst Jandl) an der Fassade der Volksschule Krenglbach
die augen hören..., 2019, Terrazzo-Gestaltung (nach einem Gedicht von Ernst Jandl) im Eingangsbereich der Joseph-Rehrl-Schule, Salzburg
Himmel auf Erden, 2019, Terrazzo-Gestaltung (mit dem Abbild des Sternenhimmels) im Atrium der 3-zügigen Grundschule, Hochstrasse 29, München
Skulpturen (Auswahl)
Sweet Lullaby, 2000, Epoxy, Silikon, Aluminium, Schaumstoff und Plüsch, 300 × 70 cm, Kunstmuseum Lentos
Transformator, 2001, Epoxy, Silikon, Alu, Schaumstoff, 2 Würfel je 70 × 50 × 50 cm, hängendes Teil: 200 × 70 × 50 cm, Kunstmuseum Lentos[9]