Seit 2007 ist er Reporter des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Er ist dort ständiger freier Autor.[5][6] Seine Themenschwerpunkte lagen zunächst in den Ressorts Sport und Gesellschaft.[1][3]
Als Buchautor legte er unter anderem eine Auswahl seiner Kolumnen und eine Biografie des Sportfunktionärs Uli Hoeneß vor. Sein mit Jochen-Martin Gutsch verfasster Roman Cindy liebt mich nicht erschien 2005. Er wurde 2010 von Hannah Schweier, ebenfalls unter dem Titel Cindy liebt mich nicht, verfilmt und 2011 im ZDF ausgestrahlt.
Moreno schreibt beim Spiegel vor allem für das Ressort Ausland,[8] von 2020 bis 2021 moderierte er für das Magazin den Auslandspodcast „Acht Milliarden“.[9] Von 2021 bis 2023 war er einer der beiden Moderatoren des täglichen Podcasts Spiegel Daily.[10] Seit Februar 2023 moderiert Moreno beim Spiegel den wöchentlichen Interview-Podcast Moreno+1.[11]
Juan Moreno ist verheiratet und Vater von vier Töchtern.[12] Er wuchs überwiegend in Deutschland auf und ist spanischer Staatsangehöriger.[13]
Aufdeckung von Manipulationen Claas Relotius’
Am 19. Dezember 2018 gab Der Spiegel durch seinen Chefredakteur Ullrich Fichtner bekannt, dass der mit zahlreichen Journalistenpreisen ausgezeichnete Spiegel-Journalist Claas Relotius „in großem Umfang eigene Geschichten manipuliert“ habe. Die Fälschungen wurden aufgedeckt, nachdem Juan Moreno, der gemeinsam mit Relotius an der Reportage Jaegers Grenze gearbeitet hatte, im November 2018 Unstimmigkeiten im Text bemerkt, Angaben geprüft und sich mit seinem Verdacht an die Ressortleitung gewandt hatte.[14] Weil Der Spiegel seinen Vorwürfen anfangs nicht glaubte, recherchierte Moreno seinem Kollegen Relotius auf eigene Kosten in den USA hinterher. Die Redaktionsleitung ließ sich nur schwer überzeugen, hielt zunächst zum vielfachen Preisträger Relotius und die Ressortleitung sagte Moreno, dass der Fall entweder für Relotius oder für ihn selbst Konsequenzen haben werde.[15][16][14] In einem späteren Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärte Moreno: „Die Geschichte von Relotius endete mit einem Schuss, den die Grenzer abfeuerten. Diesen Schluss bekam ich aber erst im zweiten Textentwurf. Wenn ich dabei bin, wie da jemand potenziell auf Mexikaner ballert, dann erwähne ich das definitiv nicht in meinem zweiten Textentwurf. Das ist wahrscheinlich eher mein Einstieg.“[17]
Im Jahr 2019 veröffentlichte Moreno das Buch Tausend Zeilen Lüge. Das System Relotius und der deutsche Journalismus.[18] Die Verfilmungsrechte sicherte sich Michael Herbig; unter dem Titel Tausend Zeilen wurde die Literaturverfilmung im Jahr 2022 veröffentlicht.
↑Impressum. In: Spiegel Online. Archiviert vom Original am 7. September 2019; abgerufen am 7. September 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spiegel.de
↑ abBetrugsfall Claas Relotius: „Spiegel“-Reporter Moreno wurde offenbar mit Rauswurf gedroht. In: FAZ.NET. (faz.net [abgerufen am 25. Dezember 2018]).
↑Ullrich Fichtner: Manipulation durch Reporter: SPIEGEL legt Betrugsfall im eigenen Haus offen. In: Spiegel Online. 19. Dezember 2018 (spiegel.de [abgerufen am 19. Dezember 2018]).