Juan Luis Cipriani Thorne absolvierte nach Ende seiner Schulzeit zunächst ein technisches Studium am Staatlichen Institut für Maschinenbau. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als Ingenieur. Er war in den 1960er Jahren über sechs Jahre lang Basketballnationalspieler für Peru[1] und führte die Mannschaft als Kapitän.[2] 1962 trat er der PrälaturOpus Dei bei und studierte als Spätberufener mit 33 Jahren katholische Theologie. Am 21. August 1977 empfing er die Priesterweihe für das Opus Dei. Nach weiteren Studien wurde er zum Doktor der Theologiepromoviert und wirkte anschließend als Seelsorger in Lima. Gleichzeitig dozierte er an der Päpstlichen Hochschule im Fachbereich Moraltheologie. Er war Vikar des Opus Dei für ganz Peru.
Am 13. Mai 1995 ernannte ihn Johannes Paul II. als Nachfolger von Federico Richter Fernandez-Prada zum Erzbischof von Ayacucho o Huamanga. Am 9. Januar 1999 erfolgte die Ernennung zum Erzbischof von Lima. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 21. Februar 2001 zum Kardinalpriester mit der TitelkircheSan Camillo de Lellis. Kardinal Cipriani nahm nach dem Tod Johannes Pauls II. am Konklave 2005 und nach dem Rücktritt Benedikts XVI. am Konklave 2013 teil.
International trat Cipriani durch seine Vermittlerrolle bei der Besetzung der japanischen Botschaft in Lima durch die Guerillabewegung MRTA vom Dezember 1996 bis April 1997 in Erscheinung.
Cipriani ist bekannt für konservative Positionen, seine strikte Ablehnung der Befreiungstheologie, oft als kontrovers betrachtete Äußerungen sowie seine nach wie vor ungebrochene Begeisterung für Basketball.[3]
Papst Franziskus nahm am 25. Januar 2019 seinen altersbedingten Rücktritt an.[4]
Biografische Notiz zu Kardinal Cipriani Thorne In: Presseamt des Heiligen Stuhls: Documentation – The College of Cardinals, abgerufen am 27. Februar 2023 (englisch)
Literatur
Luis Pásara, Carlos M. Indacochea u. a.: Cipriani como actor político. 2., erw. Aufl., Fondo Editorial del Instituto de Estudios Peruanos (IEP), Lima 2015, ISBN 978-9972-51-501-9 (Rezension von Fernando Rospigliosi (El Comercio)).