Jost Dürler war der Sohn von Franz Rudolf Ignaz Dürler und dessen Ehefrau Anna Maria Beatrix (geb. Cysat).
Er war seit 1780 mit Maria Elisabeth (* 21. März 1757; † 28. Mai 1829),[1] Tochter des GeneralsBeat Fidel Zurlauben, verheiratet; ihre Tochter Sophie Dürler war mit dem Regierungsrat und Militärdirektor Joseph Anton Schumacher verheiratet. Sein Enkel war der spätere General Felix von Schumacher.
Werdegang
Jost Dürler trat in ein Regiment der Schweizergarde in französischen Diensten ein, wurde 1763 zum Unterleutnant und 1777 zum Hauptmann befördert.
1792 hatte er das Kommando über die Palastwache in Paris, als dieses am 10. August gestürmt wurde.
Er kommandierte dieses Regiment als Stellvertreter[4] auf Korsika, Elba, in Portugal sowie Verona und beteiligte sich während des Zweiten Koalitionskriegs an der englischen Expedition nach Ägypten. Dort verstarb er an der Pest.
Berufliches Wirken
1789 setzte Jost Dürler sich für den festgenommenen General Peter Viktor von Besenval bei der Regierung ein, weil er an dessen Unschuld glaubte.[5]
Nachdem der Oberbefehlshaber der Nationalgarde, Antoine Galiot Mandat de Grancey (1731–1792),[6] ermordet worden war, kommandierte Jost Dürler am 10. August 1792 bei der Verteidigung des Palais des Tuileries (siehe auch Tuileriensturm), bei der ein Grossteil der königlichen Schweizergarde fiel, die Schlossbesatzung[7] und die Nachhut, die er zur Nationalversammlung führte;[8] er entkam gegen Mitternacht, gemeinsam mit Heinrich von Salis-Zizers (1753–1819),[9] in bürgerlicher Kleidung zum Place Vendôme.[10]
Ein Bericht über die Verteidigung der Tuilerien von Jost Dürler befindet sich heute in der Burgerbibliothek Bern.[11]
Während seines Einsatzes in Ägypten war er zweimal verwundet worden; das Regiment wurde im Mai 1802 durch feindliches Feuer und Krankheiten auf 600 Mann reduziert.
Für seinen Einsatz bei der Verteidigung des königlichen Palastes in Paris erhielt er am 10. August 1796 vom nach Verona geflüchteten König Louis XVIII. das französische Feldmarschallpatent.
Im Schweizerischen Landesmuseum Zürich befindet sich ein gedrechselter Passepartout, der nach einer Silhouette König Ludwigs XVI. von Frankreich gebildet war und als Erkennungszeichen, um beim König vorgelassen zu werden, diente.[13]
Literatur
Jost Dürler. In: H. de Schaller: Le régiment de Roll au service de l’Angleterre. In: Revue historique vaudoise, Band 1, Heft 4. 1893. S. 98 f.
↑E. Dellers: Schweizer Truppen in englischen Diensten. In: Schweizer Soldat: Monatszeitschrift für Armee und Kader mit FHD-Zeitung, Band 41, Heft 15. Abgerufen am 8. April 2021.
↑Johann Konrad Friederich: Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: treu nach der Natur abgebildet und topographisch und historisch beschrieben. Frankreich. S. 13 f. Comptoir für Literatur und Kunst, 1837 (google.com [abgerufen am 8. April 2021]).
↑Der Bund. In: e-newspaperarchives.ch. 10. August 1910, abgerufen am 8. April 2021.
↑Der Sturm auf die Tuilerien. In: Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz. Untervazer Burgenverein Untervaz, abgerufen am 8. April 2021.