In Bonn machte er Bekanntschaft mit dem Theologen Georg Hermes und dem nach Hermes benannten Hermesianismus. 1830 kehrte er an die Universität Breslau zurück, wo er mehrfach Dekan der Theologischen Fakultät und 1835/36 Rektor war.[1] Daneben war er weiterhin als Seelsorger tätig.
Am 1. Dezember 1840 wurde er als Bistumsverweser zum Kapitularvikar des Erzbistums Breslau ernannt, wobei er gegenüber Papst Gregor XVI. eine romtreue Haltung einnahm und sich wohl Hoffnungen auf das vakante Breslauer Bischofsamt machte. Diese wurden jedoch – wegen des Widerstands einzelner Mitglieder des Domkapitels – nicht erfüllt. Zum neuen Bischof wurde 1843 Joseph Knauer gewählt, der Ritter zu seinem Generalvikar ernannte. Dieses Amt verlor er jedoch schon 1844 nach Knauers Tod. 1845 kehrte er auf seine Breslauer Professur zurück und wurde am 15. April 1846 von Melchior von Diepenbrock zum Domdechanten ernannt.
Ignaz Ritter war Abgeordneter in der Ersten Kammer zu Berlin und hatte einen Sitz im Erfurter Unionsparlament. Außerdem war er in der katholischen Vereinsbewegung aktiv.
Veröffentlichungen
mit D. Latussek, Gärth, [Emanuel Joseph] Elsler, Dr. Förster, [Karl August Wilhelm] Baron von Plotho, [Joseph] Neukirch, Dr. Herber, Dr. Baltzer, [Joseph] Freiß, Dr. [Joseph] Sauer und [Aloys] Wache: Das Breslauer Domkapitel gegen den „Erlaß des evangelischen Oberkirchenraths vom 29. Juli 1852“. G. Ph. Aderholz, Breslau 1852.[2]
↑Michael Sachs: ‘Fürstbischof und Vagabund’. Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Fürstbischof von Breslau Heinrich Förster (1799–1881) und dem Schriftsteller und Schauspieler Karl von Holtei (1798–1880). Nach dem Originalmanuskript Holteis textkritisch herausgegeben. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 35, 2016 (2018), S. 223–291, hier: S. 289.
Literatur
Hubert Jedin: Kirchenhistoriker aus Schlesien in der Ferne. In: Ders.: Kirche des Glaubens – Kirche der Geschichte. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge, Bd. I. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1966, S. 75–89.