Judith Vannini wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und war schon früh Vollwaise. Zeitweise lebte sie in einem Waisenhaus. Schon sehr früh verspürte sie den Wunsch, Ordensschwester zu werden. Nachdem sie im jugendlichen Alter in das Mutterhaus der Töchter der Caritas in Siena eintrat, musste sie das Postulat bald aus gesundheitlichen Gründen wieder verlassen. Einige Jahre später, am 6. Mai 1884, begann sie im selben Haus das Postulat, musste es aber am 25. Juni 1888 erneut verlassen.
Gemeinsam mit Pater Luigi TezzaOSCam gründete sie am 2. Februar 1892 den weiblichen Zweig des Kamillianerordens. Die Kongregation, die von ihren Mitgliedern die Gelübde der Armut, Ehelosigkeit, der Verfügbarkeit im Gehorsam und des Dienstes an den Kranken auch unter Einsatz des eigenen Lebens verlangt, wuchs schnell. Zum Zeitpunkt des Todes von Josefina Vannini gehörten ihr 126 Schwestern in zehn Häusern an.[1]
Seligsprechung und Heiligsprechung
Am 16. Oktober 1994 sprach Papst Johannes Paul II. Sr. Josefina in Rom selig. Im Rahmen des anschließenden Heiligsprechungsprozesses erkannte Papst Franziskus am 13. Mai 2019 ein ihrer Fürsprache zugeschriebenes Wunder an.[2] Die Heiligsprechung nahm Papst Franziskus am 13. Oktober 2019 in Rom vor.[3][4]
Weblinks
Josefina Vannini auf der Website der Töchter des hl. Kamillus (mit Bild)
Einzelnachweise
↑Vannini, Judith, in: Frauenbüro Neuwied (Hrsg.): Von Frau zu Frau. Auf der Suche nach der verschütteten Geschichte bedeutender Frauen in und um Neuwied. Teil II. Verlag Peter Kehrein, Neuwied 1995, ISBN 978-3-9803266-5-0, S. 176/177