Johannes (auch Johann) Willinges (* um 1560 in Oldenburg; † 14. August1625 in Lübeck) war ein seit 1590 in Lübeck tätiger Maler und der führende Vertreter des norddeutschen Manierismus.
Willinges stammte aus Oldenburg und war der zweite Sohn des Schneidermeisters Johann Willinges, der 1565 in Oldenburg das Amt eines Werkmeisters ausübte. Seine genauen Geburtsdaten sowie Details zu seiner Ausbildung sind nicht erhalten.
Ab 1587 ist Willinges in Lübeck nachgewiesen, wo er seine Gesellenzeit verbrachte. Am 9. Oktober 1589 heiratete er in Lübeck Gesina von Zwolle, die Witwe eines Amtsmeisters, und legte 1590 seine Meisterprüfungab. 1594 und 1605 war er Ältermann des Amtes der Maler. Er bewohnte das Haus Hundestraße 10.[1]
Weiterhin schuf Willinges eine Reihe von Zeichnungen mythologischer Szenen zum Teil als Vorstudien – ein Hinweis, dass sein Werk eine viel größere Spannbreite gehabt haben muss.
mehrere Gemälde in der Diele des Hauses der Lübecker Kaufmannschaft, 1596, als Illustration des Sallust-Wortes Kleines wächst durch Eintracht, Großes zerfällt durch Zwietracht.[3]
Gemälde für das Epitaph des Lübecker Ratsherrn Hinrich Wedenhoff, 1592, Marienkirche Lübeck
1614 gemeinsam mit dem Bildschnitzer Jochim (II) Wernecke: Epitaph Dietrich Möller, NicolaikircheReval
↑Elfriede Heinemeyer: Die Baugeschichte der St. Lambertikirche von den Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, in: Reinhard Rittner (Hrsg.): Oldenburg und die Lambertikirche, Holzberg, Oldenburg 1988, ISBN 3-87358-307-0, S. 63–96, hier S. 73 f.