Das Engagement für die Armen und sozial Schwachen zeichnete Horions Leben aus. So hatte er großen Anteil an der Armengesetzgebung. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs begründete er die Fürsorgearbeit für Kriegshinterbliebene und Kriegsgeschädigte – Leistungen, die in anderen Landesteilen Nachahmung fanden. Nach Ende des Krieges setzte Horion seine soziale Arbeit fort. Er war auch an der Regelung der Durchführung des Waffenstillstands und des Friedensvertrages beteiligt. Eine Stelle als Staatssekretär für die besetzten Gebiete lehnte er ab, um weiter in der Provinzialverwaltung tätig sein zu können. Auch eine ihm später angetragene Kandidatur für das Amt des preußischen Ministerpräsidenten nahm er nicht an, um seine Arbeit im Rheinland nicht aufgeben zu müssen.
Auf Vorschlag des damaligen Kölner OberbürgermeistersKonrad Adenauer wurde Horion 1922 mit überwältigender Mehrheit zum Landeshauptmann der Rheinprovinz gewählt. In dieser Funktion, die er bis 1933 innehatte, widmete er sich neben seinem sozialen Engagement auch der Kulturarbeit; so gilt er als „Vater der Denkmalpflege“.
Die erste europäische Autobahn zwischen Köln und Bonn, die 1932 eröffnet wurde, ist Horions Initiative und seinem Wirken zu verdanken.
Nach dem Tode von Horion wurde 1933 Heinrich Haake Landeshauptmann.
Privat
Vater Johannes (1839–1910), Mutter Sibylla (1839–1914), Schwester Sophia (1878–1953)
in erster Ehe verheiratet mit Maria Krahe; drei Kinder, von denen eines früh verstarb
in zweiter Ehe verheiratet mit Emma Abeck, verw. Kürten
Mitglied in weiteren Verbindungen des KV: Ehrenphilister der Merovingia-Rheinland Düsseldorf, heute Rheno-Merovingia zu Bochum, 1929 der Langemarck-Bonn
Ehrungen
Eine Auswahl an Ehrungen, die Johannes Horion zuteilwurden:
1917: Eisernes Kreuz zweiter Klasse am weißen Bande mit schwarzer Einfassung
1919: Medizinische Ehrendoktorwürde der Universität Bonn für seine Verdienste um die Kriegsbeschädigtenfürsorge
1925: Ehrendoktorwürde der Staatswissenschaften der Universität Bonn
1926: Präsident des deutschen Katholikentages in Breslau
Verleihung des Titels und Ordens des „Comtur St.-Gregorius-Ordens mit Stern“ durch Papst Pius XI. für seine Verdienste um die Kirche[1]
1928: Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Technischen Hochschule Aachen für seine Verdienste um die Förderung und Unterstützung der Studentenschaft in ihren gemeinnützigen Angelegenheiten
Namensgebung
Mehrere Einrichtungen wurden im Gedenken an Johannes Horion nach ihm benannt. Eine Auswahl:
Siegfried Koß: Horion, Johannes. In: Siegfried Koß, Wolfgang Löhr (Hrsg.): Biographisches Lexikon des KV. 2. Teil (= Revocatio historiae. Band 3). SH-Verlag, Schernfeld 1993, ISBN 3-923621-98-1, S. 59 f.
Sinnersdorfer Heimatkunde (1984): Dr. Johannes Horion.