Sein Geburtshaus, das „Bischofshäuschen“, steht noch in Everswinkel an der Westseite der St.-Magnus-Kirche. Auf Wunsch des Vaters sollte der einzige Sohn nach dem Besuch der Volksschule das Drechslerhandwerk erlernen. Doch Johann Bernhard widersetzte sich, wie auch dem Kriegsdienst.
Im Verlauf des Kulturkampfes wurde er 1875 von Preußen wegen Verstößen gegen die Kulturkampfgesetze für abgesetzt erklärt und angeklagt. Er kam seiner Absetzung zuvor, indem er ins Exil in die Niederlande ging und unter anderem Namen dort und in Leuth nahe der niederländischen Grenze im Pfarrhaus der Pfarrgemeinde Sankt Lambertus lebte.[1]
Er behielt über seine Vertrauensleute (z. B. den ebenfalls abgesetzten Landrat von Münster Heinrich von Droste zu Hülshoff) indirekt Einfluss auf das Geschehen in seiner Diözese. Erst im Zuge der Aufhebung der Kulturkampfgesetze und nach neun Jahren Verbannung kehrte Bischof Brinkmann 1884 nach Münster zurück und erhielt dort als „Bekennerbischof“ einen triumphalen Empfang. Rund 30.000 Menschen versammelten sich vor dem Westportal des Domes, um seinen Segen zu empfangen. Er starb nach kurzem Krankenlager 1889 und wurde im Chor des Domes von Münster bestattet.
Erinnerung
In Everswinkel steht ein Denkmal für Bischof Brinkmann auf dem Kirchplatz von St. Magnus. Das zum 100-jährigen Geburtstag des Bischofs im Jahre 1913 vom Bildhauer August Schmiemann geschaffene Denkmal stellt den Bischof im Ornat auf dem Bischofsstuhle sitzend in Lebensgröße da.
Literatur
Wilhelm Cramer: Johann Bernard, Bischof von Münster. Würzburg [u. a.] 1882 (Digitalisat)
In Cruce Salus. Gedenkschrift anläßlich des 100. Todestages des Bekennerbischofs Johann Bernard Brinkmann 1870–1889, hrsg. von der Pfarrgemeinde St. Magnus Everswinkel.
↑Rheinische Post vom 9. Februar 2012, Seite C3. Das Haus ist in den Johann-Finken-Str. 2 in Leuth, siehe Altes Pfarrhaus Leuth, abgerufen am 30. November 2021.