Johanna Dorothea Sysang wurde als Tochter des Kupferstechers Johann Christoph Sysang geboren, als dieser sich im Rahmen einer Studienreise für längere Zeit in Dresden aufhielt. Sie war zunächst seine Schülerin und später seine Gehilfin. Noch vor seinem Tod im Jahr 1757 machte sie sich als erste Kupferstecherin Leipzigs selbstständig. Als eine von wenigen Frauen überhaupt wurde sie erstmals 1764 im städtischen Adressbuch erwähnt,[1] während des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) gab es allerdings keine Leipziger Verzeichnisse dieser Art.[2]
Nach ihrer Heirat mit dem Leipziger Universitätsangestellten Gotthelf Philipp im Mai 1755 signierte sie ihre Werke unter dem Namen „J. D. Philippin, geb. Sysang“. Sie arbeitete zeitweise für Daniel Chodowiecki.
Literatur
Gustav Wustmann (Hrsg.): Leipzig durch drei Jahrhunderte. Ein Atlas zur Geschichte des Leipziger Stadtbildes im sechzehnten, siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert. Duncker & Humblot, Leipzig 1891, DNB361913214, S. 23–24, [Bl.] 83 (Online, zuletzt abgerufen am 26. Januar 2023).
Gustav Wustmann: Der Leipziger Kupferstich im 16., 17. und 18. Jahrhundert (= Neujahrsblätter der Bibliothek und des Archivs der Stadt Leipzig 3). Hirschfeld, Leipzig 1907, DNB1003583644, S. 69–70.
Jochen Schmidt-Liebich: Sysang, Johanna Dorothea. In: Ders.: Lexikon der Künstlerinnen 1700 – 1900. Deutschland, Österreich, Schweiz. K. G. Saur, München 2005, ISBN 978-3-598-11694-0, S. 465.
↑Leipziger Adreß- Post- und Reisekalender, Auf das Jahr Christi M. DCC. LXIV. Löper, Leipzig 1764, DNB016468686, S. 134 (Online, zuletzt abgerufen am 26. Januar 2023).
↑Gustav Wustmann: 200 Jahre Leipziger Adreßbuch. In: Der Leipziger. Illustrierte Wochenschrift [2. F.] 1 (1919), Nr. 7, DNB012864552, S. 156.
↑Gustav Wustmann: Aus Leipzigs Vergangenheit. Gesammelte Aufsätze (= Schriften des Vereins für die Geschichte Leipzigs 3). Grunow, Leipzig 1885, DNB115308984X, S. 294–296 (Online, zuletzt abgerufen am 26. Januar 2023).