Im Deutschen Krieg war Judersleben Lazarett-Inspektor. Das tägliche Elend des Krieges vor Augen erkannte er den Wert eines gut organisierten Sanitätswesens sowie eines gut geschulten Sanitätspersonals. Der Schaffung und Förderung eines solchen galt fortan sein Streben.
Nach dem Krieg wurde er durch König Wilhelm I. zum Leutnant befördert und 1867 übertrug man Judersleben die Verwaltung des Kadettenhauses Plön. Im Jahre 1891 musste er aus gesundheitlichen Gründen seine Versetzung in den Ruhestand beantragen. Dem wurde entsprochen und Judersleben à la suite gestellt.
Nach seiner Versetzung in den Ruhestand siedelte er in die Freie und Hansestadt Lübeck (Blücherstraße 19) über. Hier widmete er sich zwei Aufgaben:
Kriegervereine
Zum einen setzte er sich für die Einigung der aus dem Militärdienst Ausgeschiedenen „im Getriebe der Großstadt“ ein. Er gründete 1894 den Verein ehem. Kameraden des Gardekorps und wurde dessen Vorsitzender, worauf weitere militärische Vereine errichtet wurden, wie z. B. der Kameradschaftsbund der 76er und 162er, der Verein ehem. Kavalleristen, Pioniere, Jäger, Artilleristen und anderer Truppenteile. Als sich diese Vereine unter Juderslebens tatkräftiger Mitwirkung zum Lübeckischen Kriegerverband zusammenschlossen, wurde Judersleben zum Vorsitzenden gewählt. Zugleich vertrat er Lübeck im Deutschen Kriegerbund.
Zum anderen engagierte sich Judersleben in der Entwicklung der Lübecker Sanitätskolonne. Ihre Leistungsfähigkeit wurde der Öffentlichkeit mit Unterstützung des heimischen Infanterie-Regiments Nr. 162 alljährlich in einer Sanitätskolonnen-Übung vorgeführt.
Bei einem Aufenthalt in Berlin aufgrund einer Einladung des Deutschen Kriegerbundes stürzte Judersleben, wodurch sich sein Bruchleiden verschlimmerte. Die notwendig gewordene Operation in einem Lübecker Krankenhaus überstand er nicht.