Kraus besuchte das Jesuitengymnasium St. Paul in Regensburg. Nach seinem Eintritt in die Reichsabtei Sankt Emmeram im Jahr 1715 legte er am 16. November 1716 die Ordensgelübde ab. Seine theologische Ausbildung erhielt er in den Klöstern Michelfeld, Oberaltaich und in St. Emmeram, von 1721 bis 1723 studierte er in Paris bei den Maurinern in der Abtei Saint-Germain-des-Prés Geschichte und alte Sprachen. 1724 erhielt er die Priesterweihe, fortan war er als Lehrer und Priester tätig. Ab 1730 war er für die wirtschaftlichen Belange des Klosters zuständig und ließ Kirche und Bibliothek baulich erneuern. Am 24. Oktober 1742 wurde er zum Fürstabt der Abtei gewählt.
Kraus veröffentlichte anonym in der Druckerei des Stifts verschiedene Streitschriften zum Westfälischen Frieden. Er schrieb den katholischen Landesherren das Recht zur Reformation zu und war gegen eine Duldung der Protestanten. Formulierungen dieser Schriften veranlassten die Hofadministration des Kaisers, die Einstellung der Veröffentlichungen zu verlangen. Kraus ließ einen Katalog der Stiftsbibliothek drucken.
Werke
Catalogus religiosorum professorum monasterii S. Emmerami, 1744
Ratisbona monastica. Oder Mausoleum, herrliches Grab des bayerischen Apostels und Blutzeugen Sankt Emmerami, nebst der Historie vom Ursprung dieses Closters (ursprünglich von Abt Cölestin Vogl 1680 verfasst und von Kraus fortgeführt), 1752
Liber probationum sive bullae summorum pontificum ... quae ad historiam monasterii et principalis ecclesiae S. Emmerami Ratisbonae maxime spectant, 1752
De ortu et libertate monasterii S. Emmerami, 1755
De exemptione et libertate imperiali monasterii S. Emmerami, 1755