Kukuczkas Familie stammt aus Istebna in den Beskiden. In seiner Jugend betrieb er Gewichtheben, musste seine Ambitionen im Kraftsport jedoch auf ärztliches Anraten hin einstellen und widmete sich fortan dem Bergsport. 1965 trat er dem Harcerski Klub Taternicki in Katowice bei, einem alpinistischen Pfadfinderverein mit Fokus auf der Hohen Tatra. Im Jahr darauf widmete er sich erstmals dem Extrembergsteigen und erhielt 1967 nach einer entsprechenden Schulung im polnischen Teil des Riesengebirges sein Bergführerpatent.
Kukuczka bestieg zwischen 1979 und 1987 als zweiter Mensch (nach Reinhold Messner) alle 14 Achttausender, dabei nutzte er am Mount Everest zeitweise Flaschensauerstoff. Während seiner Besteigungen eröffnete er neun neue Routen und vollzog eine Solobegehung am Makalu. Fünf Besteigungen führte er im Alpinstil durch und vier erstmals im Winter.[1]
Beim Versuch, als Erster die Südwand des Lhotse zu durchsteigen, verunglückte Kukuczka 1989 auf einer Höhe von 8200 Metern tödlich, als sein Seil riss und er zwei Kilometer in die Tiefe stürzte.[5] Seine Leiche wurde in einer Eisspalte in der Nähe des Absturzortes gefunden und bestattet. In der an der Südwand des Lhotse nahegelegenen nepalesischen Siedlung Chukhung im Khumbu und auf dem Symbolischen Ehrenfriedhof der in den Bergen Verunglückten im Trümmertal der Hohen Tatra wurden ihm zu Ehren Gedenktafeln eingeweiht.
↑Alicja Sidor, Piotr Zarzycki: Himalaya climbing as a form of physical activity – theoretical dissertation. In: Walery Zukow (Hrsg.): Pedagogy of health in physical culture. 2010, ISBN 978-83-62750-02-3, S.269.